‹Das Opernglas› ist eine in Hamburg erscheinende Fachzeitschrift für Operninteressierte und rezensiert Opernaufführungen weltweit. In der Maiausgabe schreibt darin Stefan Mauß zum Buch ‹Ich schreite kaum, doch wähn’ ich mich schon weit›, der Dokumentation der ‹Parsifal›-Inszenierung am Goetheanum. Jasmin Solfa-ghari, Regisseurin der Inszenierung, hat den Band herausgegeben. Mauß beschreibt die Inszenierung als «bemerkenswerten Bruch»: Der Fokus rücke von einer «rein christlichen Perspektive auf eine universellere, nicht zwangsläufig religiös gebundene Spiritualität. Mauß hebt die Eurythmie als innovativen Ansatz hervor und erinnert daran, dass die Inszenierung sich sowohl an «eingefleischte Wagnerianer als auch an Anthroposophie-Interessierte» richtet. «Ausgezeichnetes Bildmaterial» würde das eurythmische Konzept visualisieren. Das Buch biete «eine fundierte historische Kontextualisierung wie den Beitrag von Sven Friedrich zur Bayreuther Aufführungsgeschichte». Die positive Rezension des Buches, das «im Bücherschrank nicht-anthroposophischer Wagnerianer nicht fehlen sollte», endet mit einem Goethe-Zitat und lenkt damit den Blick auf die nächste Großproduktion am Goetheanum: Goethes ‹Faust I und II›!
Bild Parsifal am Goetheanum, 2024. Foto: Francois Croissant