Mit der Frage nach seiner Selbstironie steigt Franka Henn ins Gespräch mit Bart Vanmechelen ein und Bart bestätigt, dass er mit dem Ethos aufgewachsen sei, sich selbst nicht zu ernst zu nehmen. Vermutlich gehört Selbstironie zur Kompetenz in der Sozialtherapie, wo er tätig ist. Wie soll man Menschen in ihrer Begrenzung unterstützen, wenn man mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten nicht vertraut ist? Genauer: Wer mit Bart Vanmechelen spricht, erlebt bald den Zauber der Selbstironie: sich selbst nicht so ernst zu nehmen, öffnet die Tür, die eigenen Schwächen annehmen, ja lieben zu können. Diese Selbstliebe zum Unvollkommenen in der eigenen Seele wiederum ist es, was befähigt, im anderen die Kante und Unebenheit lieben zu können. Wann immer wir also mal eine schlechte Figur machen, so ist zu wünschen, dass jemand wie Bart Vanmechelen in der Nähe ist, um mit uns darüber zu lächeln. Für dieses Vermögen gibt es himmlischen Beistand, denn im Talmud steht: Gott lacht nicht über seine Geschöpfe, er lacht mit seinen Geschöpfen.
Bild Bart Vanmechelen mit Wolfgang Held, Foto: Xue Li
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