Ich bin die Anthroposophie

Am 8. und 9. Mai kamen 40 Medien­schaffende aus anthroposophischen Redak­tionen und Institutionen zu ihrem Jahrestreffen KoPRa am Goetheanum.


Die Gastgeberinnen und Gastgeber der KoPRa stellen traditionellerweise die eigene Arbeit vor. Beim Goetheanum waren dies die ‹Faust›-Inszenierung im Oktober 2025 sowie die Präsentation der aktuellen Arbeit einiger Sektionen. Die Medienschaffenden besuchten auch die Holzskulptur ‹Der Menschheitsrepräsentant›. Philip Kovce und Angelika Schmitt, die neuen Verantwortlichen des Rudolf Steiner Archivs, berichteten von ihrer Arbeit. Die Stiftung Edith Maryon zeigte in Basel einen Film über ihre Arbeit zur Befreiung des Bodens von der Spekulation und zum Schaffen sozialer Arbeits- und Wohnformen: vimeo.com/1013075965/6c616391d5 (Deutsch, Untertitel in verschiedenen Sprachen). Ein Motiv tauchte in den Redebeiträgen immer wieder auf: Wie stehe ich für Anthroposophie ein – zeige ich mich anthroposophisch? Neben dem Wording und den Inhalten spielt für die öffentliche Kommunikation die Haltung eine zentrale Rolle, da sie mit Authentizität zu tun hat, die letztlich ausstrahlt. Allgemeingesellschaftlich ist die Frage, wie eine Pluralität der Auffassungen gelebt werden kann, wenn Meinungen abseits des Mainstreams tendenziell schnell unmöglich gemacht werden. Gleichwohl braucht es die Fähigkeit, aktiv zuzuhören, um zu verstehen, was das Gegenüber sagen möchte. Die Teilnehmenden gedachten Ramon Brülls, der am 23. März 2025 verstorben ist: ein ‹Rebell›, der die anthroposophische Szene vor allem in Deutschland etwa durch die Zeitschrift ‹Info3› und das ‹Adressverzeichnis Anthroposophie› sichtbar machte und vernetzte – und bei allem ein selbstloser Ermöglicher war. Das Treffen wurde dreimal von der Närrin Dawn Nilo unterbrochen. Gleich zu Beginn zog sie drei Motive zusammen: «Ich bin die Überraschung» (so war sie im Programm angekündigt), «Ich bin eine Frühgeburt» (zeitlich parallel fand am Goetheanum ein Hebammentreffen statt – und die Intervention fand relativ am Anfang des Medientreffens statt), «Ich bin die Anthroposophie» (die ja mehrfach eingefordert worden war).

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