Schule des Herzens

Für Kinder, die keinen konfessionellen Religionsunterricht besuchen, bieten die Waldorfschulen eigene kultische Handlungen an. Die Sonntagshandlung in der Unterstufe, die Jugendfeier in der Mittelstufe und die Opferfeier in der Oberstufe, auch für Angehörige, sind drei von Rudolf Steiner entwickelte Formen. Das ‹Internationale Gremium für religiöse Erziehung›, das der Pädagogischen Sektion angeschlossen ist, verantwortet diesen freichristlichen Unterricht und Kultus an den Waldorfschulen. Den Namen trägt das Gremium neu, zuvor hieß es ‹Internationales Religionslehrergremium›. Mitte Juni veranstaltet es eine Fortbildung ‹Herz-Karma-Gewissen – Die Menschenkunde religiöser Erziehung›. Dabei gehe es, so Elisabeth von Kügelgen, um die «Erneuerung des ätherischen Herzens», das ab dem zwölften Lebensjahr als Organ entstehe. «Die astralen Kräfte, die sich mit diesem ‹neuen› Ätherherzen verbinden, bringen unser Karma mit; von nun an wird nachts neues Schicksal gebildet, das sich im Herzen – so Steiner – sammelt. Im Zusammenhang mit diesem Herzorgan erwacht ein Bewusstsein für die Folgen unserer Handlungen, das Gewissen. Mit dem Entstehen dieses Organs werden wir sensibel für vorgeburtliche Entschlüsse und die Schicksale anderer Menschen.» Für diese «Veredelung des Ätherleibes», so Steiner, ist die Relgion ein «mächtiges Mittel». Er legt eine weite Perspektive an, wenn er in ‹Die Erziehung des Kindes› (GA 34) schreibt, dass das, was sich so an Moralität und Gewissen mit dem Herzen verbindet, für folgende Inkarnationen erhalten bleibt. Die Tagungsverantwortlichen fragen an der Zusammenkunft, wie diese Herzvertiefung sich erfüllen lässt.


Tagung für Religionslehrende 13. bis 15. Juni 2025, Goetheanum

Bild Rudolf Steiner, Tafelbild 26. Mai 1922

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