Mit offenen Augen

Frankfurt am Main, Deutschland. 2025 ist das 100. Todesjahr von Rudolf Steiner. Wie lebt er in einzelnen Menschen weiter? Laura Krautkrämer, Redakteurin der Monatszeitschrift ‹Info3› und auch als PR-Texterin im anthroposophischen Umfeld tätig, gibt ihre Antworten.


Welcher Satz von Rudolf Steiner hat dich berührt und warum?

«Suchst du dich selbst, so suche draußen in der Welt; suchst du die Welt, so suche in dir selbst.» Ich verstehe diesen Ausspruch als Aufforderung, mit offenen Augen und weitem Herzen Zeitgenossin zu sein, Resonanz zu erleben und Empathie zu üben.

Woran wird in deinem Umfeld erkennbar, dass du dich für Rudolf Steiner interessierst?

An meinem Interesse für die anthroposophischen Praxisfelder und an meiner langjährigen Tätigkeit als Redakteurin, Texterin und Kommunikationsberaterin überwiegend in diesem Bereich. Seit fast 15 Jahren verbringe ich für den ‹Info3›-Newsletter ‹Bewegungsmelder› ein bis eineinhalb Tage wöchentlich damit, eine Presseschau mit Nachrichten rund um Waldorf, Demeter und Co. zusammenzustellen. Es fasziniert mich nach wie vor, an wie vielen Orten und auf wie unterschiedliche Weise Steiners Ideen bis heute wirksam sind.

Wo hat dich die Anthroposophie irritiert?

Weniger die Anthroposophie als manche ihrer Anhänger – wenn sie dogmatisch und überheblich auftreten, weltfremd oder politisch naiv. Und bei Rudolf Steiner jene Passagen, in denen er rassistische oder antisemitische Denkmuster zeigt.

In welcher menschlichen Begegnung kam dir Rudolf Steiner nah?

Immer wieder dann, wenn ich Menschen treffe, die Inspiration und Kraft aus seinen Anregungen ziehen.

Wenn Anthroposophie ein fantastisches Tierwesen wäre – wie würde es aussehen?

Vielleicht wie ein Phönix. Ich wünsche der Anthroposophie jedenfalls seine Resilienz und Verwandlungsfähigkeit.


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Bild privat

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