Im Aufsatz ‹Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit› untersuchte vor 90 Jahren der Philosoph Walter Benjamin, was geschieht, wenn ein Gemälde in jedem Wohnzimmer hängt. Es verliert seine Aura und gewinnt eine gemeinsame Ästhetik.
Mit digitaler Entwicklung und künstlicher Intelligenz spitzt sich die Frage nach dem, was Kunst ist, zu. Die Himmelfahrtstagung ‹Die Quellen des Schöpferischen› der Sektion für Bildende Künste in der Kunstmetropole Wien vom 29. Mai bis 1. Juni widmet sich dieser Frage: «Lasst uns den Quellen der lebendigen Gestaltungskräfte nachspüren, die echter Kunst zugrunde liegen!», heißt es im Einladungstext. Zum Programm der Tagung gehört der Besuch von Lebensorten Rudolf Steiners in Wien. Christian Hitsch spricht über schöpferische Quellen, Friedrich Glasl darüber, wie es gelingt, im Zeitgeschehen Lüge und Wahrheit, Schein und Wirklichkeit unterscheiden zu können. Außerdem geht es zu Goethe: Christiane Haid nimmt sich Rudolf Steiners ersten Kunstvortrag vor: ‹Goethe als Vater einer neuen Ästhetik›, und Eduardo Rincon erklärt, wie die Erfahrung der Pflanzenmetamorphose Inspirationen freisetzt. Abends trifft man sich in der Wiener Staatsoper zur Oper ‹Carmen›.
Bild Veranstaltungsflyer. Skulptur von Tobias Ballaty im Süden des Goetheanum.