Mich zog die Sehnsucht

Das Kunststudienjahr am Goetheanum schließt sein erstes Trimester ab. Dazu Fragen an Studierende.


Wie kamst du auf die Idee, das Studium aufzugreifen?

Gabriela An Pfingsten 2024 nahm ich am Fest ‹100 Jahre biodynamische Landwirtschaft› teil. Durch die Begegnung mit dem Goetheanum ist in mir der Wunsch aufgekommen, längere Zeit zu bleiben, um den Bau, die Landschaft und die überall gegenwärtige Kunst auf mich wirken zu lassen. Kurz darauf las ich hier das Gespräch mit Christiane Haid und Barbara Schnetzler über das neue Kunststudium.
Locan Ich habe das Gefühl, dass dieses Kunstjahr die beste Gelegenheit ist, sowohl in der künstlerischen Praxis als auch im sozialen Leben Erfahrungen zu sammeln und zu vertiefen. Sarah Mich zog die Sehnsucht, mehr mit meinen Händen zu arbeiten. Mich freut, dass hier Menschen aus aller Welt künstlerisch tätig werden.
Elisabeth Maria Mein Wunsch war, den Nullpunkt meiner Lebenssituation mit Lebendigkeit und Zukunftsimpulsen zu füllen.
Susanne Ich wusste, dass dies der richtige Zeitpunkt in meinem Leben ist, um dem Ruf zu folgen: ‹Wenn nicht jetzt, wann dann?›

Was hat dich in der Arbeit berührt? 

Gabriela 50 Jahre nach meiner ersten Begegnung mit Anthroposophie erfüllt mich mein Kunststudium mit großer Dankbarkeit. Dass der 100. Todestag von Rudolf Steiner im März 2025 in die Zeit meines Kunststudiums fällt, ist für mich ein schönes stimmiges Erlebnis.
Locan Mich hat die unsichtbare Energie, die sich im Goetheanum und in seiner Umgebung entfaltet, angezogen. Der Friede, die Toleranz und die schöpferische Kraft, die ich dort spüre, beeindrucken mich zutiefst.
Sarah Wir hatten im Steinbruch Steine ausgewählt, die wir dann bearbeitet haben. Meiner war so groß, dass ich ihn nicht wenden konnte; aber es waren immer helfende Hände der Mitstudierenden da, um meinen Stein in die richtige Position zu bringen. Ich denke, ohne eine solch gute Teamarbeit hätte keines dieser Kunstwerke geschaffen werden können!

Wie fügt sich die gedankliche Textarbeit zur künstlerischen Arbeit? 

Gabriela Für mich klingen beim künstlerischen Arbeiten oder in Gesprächen Stellen aus der Textarbeit oder aus dem Wochenspruch nach. Das gemeinsame Lesen und Erarbeiten des Textes in der Gruppe und die folgenden Gespräche unter kundiger Leitung sind vertiefend und befruchtend für die Arbeiten im Atelier.
Locan Im künstlerischen Arbeiten stoßen wir oft auf theoretische Parallelen zur Theosophie. Dieses Zusammenspiel ermöglicht es, Inhalte zu verinnerlichen und in künstlerische Ausdrucksformen zu überführen – ein bereichernder Prozess!
Peter Deutsch ist nicht meine Muttersprache. Es hilft mir, wenn jemand mit seinen eigenen Worten etwas zusammenfasst.
Sarah Gerne hätte ich am Morgen direkt mit der Arbeit im Atelier begonnen. Da wir immer wieder auch kleine Inputs zur Kunstgeschichte, aus Texten von Rudolf Steiner, Beuys oder Giacometti gehört hatten, war für mich der ‹Theorieteil› im Atelier schon auf eine fruchtbare Art enthalten.


Nächstes Trimester ‹Architektur›, 6. Januar bis 21. März 2025. Hauptdozent: Christian Hitsch. Anmeldung: Goetheanum Studium

Bild Kunstintensivwoche am Goetheanum 2024, Foto. Xue Li

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