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Forschung 6: Goetheanistische Farbenforschung

Michael Wilson (1901–1985) war Musiker, wirkte in der Heilpädagogik, übersetzte Rudolf Steiners Schriften, war Fotograf und Bergsteiger. Aber als Hauptthema seines Lebens galt ihm sein Interesse am Verständnis von Licht und Farbe. Er erweiterte die Farbenlehre von Johann Wolfgang von Goethe mit eigenen Experimenten. Dabei ging es ihm nicht um eine Bestätigung von Goethes Versuchen. Vielmehr fand er in der Goethe’schen Methode einen fundierten wissenschaftlichen Weg zur Untersuchung von Farbphänomenen und komplexen Fragen der Optik und der Farbtheorie.


Ich begegnete Wilsons Arbeit, als ich meine eigene Forschung über Farben in Blättern begann. Im Herbst, wenn die Hügel rund um das Goetheanum zu einer Symphonie von Farben werden, mischt sich meine Freude mit Erstaunen, dass diese Blätter nicht einfach grau werden und abfallen! Mein Wunsch, wissenschaftlich zu arbeiten, ohne das Staunen über Wunder und Schönheit der Natur zu verlieren, ließ Wilsons Schriften zu Lieblingsbegleitern auf dem Weg zum Verständnis der Farbe werden.

Zum Gedenken an Wilson haben Troy Vine (Physiker) und ich mit der Herausgabe eines Buches begonnen: ‹What is Colour. The collected works of Michael Wilson›. Es soll für die im Forschungsinstitut in Dornach konzipierte Ausstellung ‹Experience Colour› in Stourbridge (GB) von 28. August bis 14. Oktober 2018 vorliegen. «[…] wir sind nicht passive Empfänger von Farbeindrücken, sondern als aktive Wesen in eine dynamische Farbwelt involviert. […] Wir beginnen, die Farben als Ausdruck der vielfältigen Verflechtung der schöpferischen Kräfte von Licht und Dunkelheit zu erkennen», so Michael Wilson.


www.forschungsinstitut.ch/forschung/botanik-oekologie-landschaft/#c16211

Foto: Aaron Burden, Unsplash

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