Dialog 999

Oslo/Norwegen. Vom 10. bis 14. Juli finden am Goetheanum die ‹Theater-Festtage› statt. Der norwegische Sprachgestalter Martin Goldberg wird dort zusammen mit Kristin Ledsaak seinen ‹Dialog 999› aufführen. Ein Interview.


Worum geht es in der Aufführung?

Es geht um unsere innere Existenz, um einen von den Tausenden Dialogen, die man im Leben miteinander führt – es geht um den Dialog 999. So sprechen Ethel und Spiros miteinander, beide ausgebildet in einer spirituellen Metropole. Spiros bleibt der Sache treu, während Ethel viele Erfahrungen an verschiedenen Kulturinstitutionen gesammelt hat. Beide verhandeln miteinander das Spiel zwischen Sprechen und Bewegung.

Welche Themen erforscht ihr?

Man wacht immer wieder auf, manchmal aber mit fragender Unruhe. Man hört sie sich an, diese Unruhe, man erlebt sie, bis man sie fertig erlebt hat. Mir wurde klar, dass ich etwas Bestimmtes vermitteln wollte – durch Gespräche. Meine Kollegin und ich sind stundenlang miteinander spazieren gegangen und haben über mehrere Wochen hinweg über viele Themen geredet: über das Sprechen und das Spielen, darüber, Sprache und Gebärden zu gestalten, darüber, mit anderen ins Spielen zu kommen, Charaktere zu visualisieren, eine Rollenfigur aufzubauen, echt zu sein, über das Verhältnis von Sprache und Spiel, über das Verhältnis von der Rolle und dem Ich. So sprachen wir. Spielten wir? Ja, auch – und wir kommunizierten in unterschiedlichen Sprachen, manche, die wir gut konnte und andere, die wir weniger gut beherrschten. Dialog nach Dialog entstand.

Welchen Einfluss hat Rudolf Steiners ‹Dramatischer Kurs› auf dein Arbeiten?

Rudolf Steiners ‹Dramatischer Kurs›, unser Studium am Goetheanum in Dornach sowie unsere vierzig- bis fünfundvierzigjährige Erfahrung als Sprachgestaltende sind Grundlage für unsere kleine Darbietung. Besonderen Wert legen wir auf ein offenes Ende des Stücks.


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Bild Kristin Ledsaak und Martin Goldberg, Foto: Magnus Skrede

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