Am Wendepunkt

Unsere Sprache ist für irdische Dinge geschaffen. Schwieriger ist es, über die Wesenheiten des Ätherischen zu sprechen, denn sie sind schwer zu differenzieren. Ihr Individuelles ist nicht ausgeprägt. Sie sind anders als die Elemente, die von Wärme über Luft und Wasser zur Erde vielfältiger und gegenständlicher werden. Die Äther tendieren zur Einheit und Ganzheit des Lebens. Wir spüren unser Dilemma, auf das Johannes der Täufer zärtlich hinweist, wenn er auf Christus, das Licht der Welt, zeigt. Als würde er sagen: Ja, euer irdisches Selbst kann auf das Ätherische nur hinweisen. Wenn ihr teilhaben wollt an dem, was seinem Wesen nach himmlisch ist, müsst ihr euer so schwer erworbenes irdisches Selbst und eure irdische Sprache ablegen. Ihr müsst euer Gefühl des Getrenntseins aufgeben. Es ist eine Umkehrung, eine Umstülpung. Das ist für uns nicht so einfach.

Hilfe kommt in den schlichten Erfahrungen des Lebens, in den Pausen zwischen Ein- und Ausatmen. Oder in den wenigen Tagen des Jahres, wenn die Zahl der Sonnenstunden nicht mehr zunimmt oder abnimmt, sondern gleich bleibt. Dann erleben wir den Wendepunkt: Alles hält inne, und dann kehrt sich alles um. Wenn wir die vier Äther charakterisieren wollen, dann sind sie vielleicht wie eine Einladung des Sonnenlichtes: wärmend, erleuchtend, orchestrierend, belebend. An jedem Wendepunkt, als Geschenk aus der Sphäre des Ätherischen, lädt uns das Licht in den nächsten Schritt ein. Und so betreten wir die Tanzfläche von Erde und Himmel.


Übersetzung von der Autorin, mit ein wenig Hilfe
Bild Aquarell von Birgit Ebel: ‹Gegenwärtige Ätherform. Mandorla›

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