Wie wirkt Kunst?

Der Bildhauer Rik ten Cate: «Jedes Mal, wenn ich eine Ausstellung besuche, komme ich erfrischt nach Hause, auch wenn meine Glieder vom Stehen und Gehen schmerzen.»


Entsprechend berichtet der Architekt Pieter van der Ree vom Erlebnis einer Ärztin in ihren neuen Praxisräumen, dass sie nun – anders als bei ihrer früheren Tätigkeit in einem Krankenhaus – am Ende eines Arbeitstags nicht mehr müde sei. «Dazu kam der Eindruck, dass ihre Patienten sich schneller im Gespräch öffneten und es leichter sei, zur Ursache ihrer Beschwerden vorzudringen.» Die Beitragenden des neuen Themenheftes ‹Kunst wirkt› der Zeitschrift ‹Stil› verweisen auf das Potenzial der Bildenden Künste. Sie knüpfen dabei an den Isenheimer Altar von Matthias Grünewald an und an die in der Farblichttherapie eingesetzten, mit Metallen farbig und durch Radierung motivlich gestalteten Gläser, wie sie Lucien Turci darstellt. Emanuela Assenza ruft dazu auf, den Zusammenhang zwischen der inneren und äußeren Auseinandersetzung im künstlerischen Akt und der Ausstrahlung des Kunstwerks zu erforschen. Zusammen mit Arbeitsporträts, etwa über Sofia Gubaidulina, Barbara Groher und Christian Hitsch, entsteht ein Kaleidoskop an Zugängen zu einer Kunst, die wirkt, auch heilend.

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