Kurzvorträge aus dem Stegreif

Zum 150. Todestag von Goethe hielt Wolfgang Schad einen Vortrag im Saal der Waldorfschule Uhlandshöhe in Stuttgart, in dem er Annahmen des üblichen Naturwissenschaftlers verglich mit der Haltung vieler Autisten.


Seine Ausführungen blieben mir unvergesslich. Näher lernte ich ihn kennen im Deutschen Mitarbeiterkreis, einem Zusammenschluss von Forschern innerhalb der deutschen Anthroposophischen Gesellschaft, in der Schad lange Zeit eine wichtige Rolle spielte. Er führte eine Wende der Interesserichtung dieses Kreises herbei, indem er sagte, anders als der Goetheanismus beruhe die Anthroposophie auf übersinnlicher Wahrnehmung. Kein anderer hätte das so wirkungsvoll sagen können wie der große Goetheanist Wolfgang Schad. Mich beindruckte die Bereitschaft der gestandenen Persönlichkeiten, gleichsam wieder in den Kindergarten zu gehen, um elementare Übungen innerer Wahrnehmung zu machen. Schad konnte jederzeit aus dem Stegreif über vielen Themen einen interessanten Kurzvortrag halten. Zum Glück seiner Zuhörer verfiel er manchmal wieder in diese Gewohnheit.


Titelbild Der Dünnschwanz- Schlafbeutler Südwestaustraliens. Zeichnung: W.Schad nach Strahan 1984. Zeichnung aus: Wolfgang Schad, ‹Säugetiere und Mensch›.

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