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Helmy Abouleish

Am Anfang singt ein Chor dreistimmig Offenbachs ‹Barcarole›, denn hier in ‹Sekem›, so Helmy Abouleish, beginne man immer musikalisch.


Den Schwung des leichtfüßigen Walzers greift er mit seinen Bildern aus vierzig Jahren Sekem auf. Hunderte Male hat er so berichtet, und doch scheint für die amerikanische Reisegruppe, an die er sich jetzt wendet, es zum ersten Mal zu tun. Wasserkrise, Klimakrise, soziale Krise: immer ist der biologisch-dynamische Landbau seine Antwort und die grüne Landschaft hinter den Fenstern der Beweis. Er erzählt von Mahmud, der hier mehr und mehr zu sich kam, ‹Sekem› dann aber verließ, weil er anderswo mehr verdienen konnte. Da müsse man Ja sagen, denn der Weg führe von der Empfindungsseele über die Verstandesseele erst zur Bewusstseinsseele. Es dürfe durchs Tal des Eigennutzes gehen. Helmy fügt dem entwaffnend bei, wir würden uns meist erst am Abend zur Bewusstseinsseele aufschwingen. «Neither the buildings nor the plants matter, what counts is the soul that changes!» Dann entwirft er ‹Sekems› Vision für die kommenden 40 Jahre, eine Vision der Ökonomie der Liebe. Weil zuvor eine Vielzahl von Studien an der Wand waren, klingt dies ziemlich nüchtern. Das bedeute, an ganz Ägypten zu denken und weltweit zum Vorbild für Mitstreiter werden zu können. Nach zwei Stunden Vortrag und Gespräch ist der Zauber des Walzers immer noch in der Luft.

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