Ein Bündnis für die Demokratie

Berlin/Deutschland. Das neu gegründete Bündnis ‹Zusammen für Demokratie› setzt sich für unteilbare Menschenrechte, eine vielfältige Gesellschaft und Klimagerechtigkeit in Deutschland ein. Mitglieder sind auch der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) und der Anthropoi Bundesverband. Ein Interview mit Hans Hutzel, Geschäftsführer des BdFWS.


Hans Hutzel, Foto: Charlotte Fischer

Warum hat sich der BdFWS entschlossen, ‹Zusammen für Demokratie› beizutreten?

Als großer und eigenständiger Schulverband sind wir Teil der Zivilgesellschaft und werden so wahrgenommen. Befreundete Verbände fragten uns zur Mitarbeit im Bündnis an. Nachhaltige Stärkung der Demokratie in Bildung ist derzeit einer unserer Schwerpunkte. Viele Menschen der Schulbewegung demonstrieren für Demokratie. Als Verband wollen wir dieses Thema mit langem Atem bearbeiten. Das Bündnis ist ein guter Ort, um mit anderen Partnerorganisationen Demokratiekultur zu stärken!

Was tut das Bündnis konkret für eine Stärkung von Demokratiekultur?

Das Bündnis geht auf die Menschen und Initiativen zu und unterstützt mit konkreten Maßnahmen, Paketen und Materialien beispielsweise Schulen und Hochschulen. Waldorfschulen bringen sich mit ihrer Arbeit ein, stellen Kontakte her und knüpfen Netzwerke. Wir stärken mit unserem Bildungsauftrag die demokratische Kultur im Alltag. Denn es ist so simpel: Demokratie braucht Demokratinnen und Demokraten; Schule ist dabei zentral und wichtig. Mit unseren Bündnispartnerinnen und -partnern erarbeiten wir konkrete Unterstützungen. Ein besonderer Fokus liegt auf dem ländlichen Raum.

Wie kann an Waldorfschulen antidemokratischem Gedankengut vorgebeugt werden?

Schulen in freier Trägerschaft sind per se ein Teil der demokratischen Zivilgesellschaft. Leider stehen sie manchmal in Gefahr, durch antidemokratische Kräfte beschädigt zu werden. Dagegen wehrt sich der BdFWS. Weiter haben wir ausdrücklich einen Bildungsauftrag für demokratische Kultur. Dies müssen wir bewusst und aktiv auf allen Ebenen ergreifen und dabei wach und streitbar sein. Erfreulich oft erleben wir, dass gerade Waldorfschülerinnen und -schüler ein feines Gespür für demokratische Fragen haben. Sehr wichtig für mich ist es, mit allen Beteiligten unsere Begriffe vor antidemokratischen Umdeutungen zu schützen. Eine Erziehungskunst, die vom Individuum ausgeht, muss sich für allgemeine Menschenrechte und gegen gruppenbezogene Diskriminierung einsetzen. Dafür zu streiten ist unsere Aufgabe nach innen und mit dem Bündnis in die Zivilgesellschaft hinein.


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