Es ist der vielleicht bitterste Humor im ‹Faust›: die Schülerszene des Mephisto. Der Eleve denkt Faust vor sich zu haben und Mephisto im Umhang des Meisters führt den Studenten vor.
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27. Mai 2020
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Chefredakteur der Wochenschrift «Das Goetheanum», studierte Waldorfpädagogik und Mathematik. Er publiziert zu Lebensfragen, ist Autor des Sternkalenders, führt Studienreisen und ist Dramaturg an der Goetheanum-Bühne. Er hat drei erwachsene Töchter.
In tausend Bildern sei seine Kindheit und Jugend in ihm aufgestiegen, hätte er über den Beginn seines Lebens nachdenken müssen.
Mal stützt er sich auf ihn als Spazierstock, als würde er die Erde aufspießen, dann zeigt er damit auf Gretchen. Mal halten Faust und er je ein Ende und binden sich so aneinander, dann ist er das Schwert, das er Faust auf die Brust setzt.
«Nach bisherigen Erkenntnissen kann man zusammenfassend sagen», so fängt ein Text an, der in den sozialen Medien die große Runde macht.
«Die verordnete Distanz von zwei Metern zwischen uns bringt mehr Nähe», erklärt mir Jobst Langhans, Leiter der Anton-Tschechov-Schauspielschule in Berlin-Kreuzberg.
Rufe nach Begegnung und nach Quarantäne, nach Rückkehr zur Normalität und nach Geduld – alle haben recht.
Die vorösterliche Konstellation ist das Präludium zur Großen Konjunktion am 21. Dezember 2020, dem Tag der Wintersonnenwende. Dann stehen Jupiter und Saturn nach ihrem 20-jährigen Lauf am Abendhimmel wieder beisammen.
Bisher dachte ich, es sei die Mathematik, bei der Humor am wichtigsten sei, um nicht vor Formeln und Gleichungen in die Knie zu gehen.
Wie so vieles heute ist die Corona-Erkankung widersprüchlich. Es ist ‹nur› eine Grippe, die an den meisten Menschen vorübergeht, dafür trifft sie die ganze Menschheit, und da vor allem die Älteren, Schwächeren.
Im Interview mit Trevor Noah sprach kürzlich der demokratische Kandidat für das US-Präsidentenamt, Pete Buttigieg, über den Rassismus in den USA. Für Gleichheit aller Menschen gehe es nicht um eine ‹nicht-rassistische›, sondern um eine ‹anti-rassistische› Politik, so der junge Politiker.
Wir trafen uns am Südeingang des Goetheanum. Michael Schmock und ich und sprachen über den kürzlichen Tod von Florian Roder. Michael kennt ihn seit Jahrzehnten, aus dessen anthroposophischer Arbeit in München.