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Verehrung-A

Jede Woche während der Coronapandemie zeigen wir anstelle der Veranstaltungen am Goetheanum eine eurythmische Bewegungsübung. Beschrieben von Sivan Karnieli, illustriert von Nina-Sophie Jutard-Graewe.


‹Verehren› ist heute Ausdruck einer Seelenhaltung, die man so unmittelbar kaum mehr kennt: Vielleicht kann man sich an seine Kindheit erinnern, in der man aus tiefstem Herzen zu etwas aufblicken konnte. Das war wie ein Geschenk. Es war das Geschenk der Gewissheit, dass das Leben sinnvoll ist.

Alles, was als sinnvoll erlebt wird, macht gesund.

Das ist vielleicht der Grund, warum die folgende Übung eine allgemein gesundende Wirkung hat. Es ist der Versuch, in der Gebärde das Gefühl der Verehrung zu erzeugen.

Bilde eine A-Gebärde, indem du die Arme nach oben in den vorderen Raum hinauf in einem Winkel öffnest, und verlagere das Gewicht leicht nach hinten. In dieser Gebärde kann das Aufschauen zu etwas Höherem, das man verehrt, zum Ausdruck kommen. Verweile kurz darin. Dann zieh die Schulterblätter mit einem Impuls aktiv nach hinten, sodass sich der Brustkorb weitet. Dadurch löst sich auch die Spannung in den Armen, die du leicht nach hinten bewegst, als würdest du einen luftigen Schleier über dich werfen. Während du die Arme dann langsam sinken lässt, senkt sich auch der Schleier, die Gabe …

Doch brauchst du die Arme nicht ganz zu senken: Bilde erneut eine A-Gebärde; löse auch diese wieder … Dies führe abwechselnd mehrere Male aus.


Aus Wer sich bewegt, kommt zu sich selbst, Eurythmie für jeden Tag. Futurum-Verlag, Basel 2013. ISBN 978-3-85636-240-9 Zeichnung Nina-Sophie Jutard-Graewe © 2013 Futurum-Verlag, Basel

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