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Living Farms: Weltweit voneinander lernen

In dem Projekt Living Farms besuchen Lin Bautze und Philip Wilson weltweit Höfe, um deren Leben und Handlungsmöglichkeiten zu porträtieren und dann in Buch, Film und Konferenz sichtbar zu machen.


So entstehen Innenansichten, die zeigen, wie Höfe mit dem Klimawandel und dem biologischen Diversitätsverlust umgehen. Über die sozialen Medien ist es möglich, sich mit Lin Bautze für diese Erkundung auf den Weg zu machen: «Wir spüren, dass wir ein soziales, ökonomisches und ökologisches System sind und dass der Klimawandel in all diese Lebensfelder greift, wie es der IPCC schon vor Jahren beschrieben hat.» Wenn ein Element sich an einem Ort ändere, wie jetzt beispielsweise die Entstehung eines neuen Virus, dann habe das Folgen für die ganze Welt und dort auch für die anderen Systeme, so die Mitarbeiterin der Sektion für Landwirtschaft. Die Coronapandemie habe ihr und Philip Wilson das Reisen jetzt erschwert. So nutze sie die Zeit, das bestehende Filmmaterial fertigzustellen, Veranstaltungen zu planen, für die Zeit, wenn die Grenzen sich wieder öffnen. Auch arbeite sie jetzt an ihrer Publikation über die weltweit verteilten Höfe. Geplant sind weitere Besuche in Europa, damit das Spezifische eines Hofes an ganz anderen Orten der Erde inspirieren kann. «Weltweites Repertoire an Möglichkeiten biologisch-dynamischer Orte», so nennt sie den Schatz, den sie mit dem Projekt der Landwirtschaftlichen Sektion heben will.

Am Goetheanum treffen sich Ärzte, Lehrerinnen, Bauern und Gärtnerinnen für Konferenzen und Tagungen. Kulturinteressierte kommen zu den kleinen und großen Aufführungen. So ist das Goetheanum Kondensations- und Konzentrationsort des anthroposophischen Lebens. Zu dieser Sammlung sind die Exkursionen und Studienreisen des Projektes Living Farms der umgekehrte Prozess, der inverse Atem. Hier geht Lin Bautze hin zu den Arbeitsorten und ermöglicht in Bild, Film und Text, von den Erfahrungen und Erkenntnissen zu lernen. Das Goetheanum mit seinen konvexen Formen erinnert an ein großes Ohr, mit dem Vermögen, was an Spiritualität und Lebensvermögen in der Welt geschieht, wahrzunehmen, zu verstehen und zu kondensieren. Mit dem Projekt Living Farms wird diese Herzfunktion verwirklicht.


Titelbild: Während des ersten Filmdrehs am Goetheanum Gartenpark; Jasmin Peschke, Sektion für Landwirtschaft

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