Im Gartenpark des Goetheanum wird gebaut

Auf dem Campus des Goetheanum Anthroposophie erlebbar zu machen, das war das Motiv, als drei Bauwerke im Garten oberhalb des Goetheanum in Planung gingen.


Ein Pavillon für die Bienenvölker widmet sich den am Goetheanum schon lange beheimateten kleinen großen Wesen. Barbara Schnetzler, Sektion für Bildende Künste, hat hierzu einen Entwurf gemacht. Wie auch in den anderen beiden Bauten arbeitet sie mit Lehm und kleidet innen die Wände mit Bienenwachs aus. Dazu kam die Idee, einen Präparatepavillon zu errichten. Bisher waren die Präparate versteckt in einem Nebengebäude untergebracht. Jetzt zeigen sie sich und es wird sichtbar, was sie im biologisch-dynamischen Landbau bedeuten. In der Erde ruhen sie, um dann in der Weite von Feld und Landschaft ausgebracht zu werden. Yaike Dunselman entwarf einen Bau, der diese exzentrische Bewegung spiegelt. Ein Holzbauunternehmen, das auch für die Klinik Arlesheim baut, wurde mit der Umsetzung betraut. Sechs gedrehte Leimbinder prägen die außergewöhnliche Konstruktion. Die Träger mussten dabei aus einem massiven Holzblock herausgefräst werden. Hinzu kommt ein Gewächshaus, das ebenfalls aus Holz gebaut wird. Das ist ein anspruchsvolles Vorhaben, weil die Gewächshaustechnik in der Regel für Metallbauten entwickelt wird. Der Entwurf stammt von Pieter van der Ree. Mit diesen drei landwirtschaftlichen Bauwerken ist es nach 50 Jahren das erste Mal, dass auf dem Goetheanum-Gelände neue Bauwerke entstehen. Glücklicherweise konnte die Baubehörde überzeugt werden, dass diese doch kleinen Vorhaben keinen neuen Gestaltungsplan verlangen, an den sich dann das Goetheanum in den nächsten 20 Jahren halten müsste. Hier gab es eine Ausnahmebewilligung, der alle Gemeindebehörden zugestimmt haben. Die verantwortliche Architektin Susanne Böttge: «Ich hoffe, dass wir mit dieser Dreierkombination für Präparate, Pflanzen und Bienen erlebbar machen können, was Anthroposophie im Umgang mit der Natur bedeutet. So verschieden die drei Bauten sind, so individuell sie entwickelt wurden – ich glaube, sie sprechen gut miteinander.»


Bild Präparatepavillon Foto Wolfgang Held

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