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Hinhören wird wichtig: Was bei Webkonferenzen zu beachten ist.

Lehrerinnen und Lehrer haben zurzeit nicht nur zu Schülerinnen und Schülern sowie Eltern nur medial Kontakt – auch untereinander sehen sie sich höchstens auf dem Bildschirm.


Die Pädagogische Sektion ergänzt ihre Tipps zur Gestaltung des Schullebens in Zeiten von Corona mit Hinweisen zu Video-Schulkonferenzen. «Das erste Erlebnis: die Freude, sich wieder sehen und hören zu können!» So beschreibt Tomáš Zdražil auf dem Blog der Pädagogischen Sektion am Goetheanum seinen Eindruck von einer Webkonferenz der Freien Hochschule Stuttgart, Deutschland. «Man muss intensiver hineinhören, was einer sagt oder sagen will», ist die Erfahrung von Christof Wiechert mit medial vermittelten Konferenzen. Der ehemalige Leiter der Pädagogischen Sektion, Waldorflehrer und Dozent nimmt beispielsweise einmal in der Woche an der virtuellen Konferenz einer Schule in Asien teil.

Voraussetzung für eine Webkonferenz ist, dass alle Beteiligten in die entsprechende Software eingeführt werden. Möglicherweise gibt es Eltern, die bei der Einrichtung und Bedienung helfen. Auch eine Videokonferenz wird entlastet, wenn Unterlagen im Vorfeld bereitstehen. Tomáš Zdražil nennt dafür drei Gründe, «damit alle mit dieser Themenstellung vertraut sind, die Aufmerksamkeit der Teilnehmer nicht überstrapaziert wird und die Zeit des Gesprächs auf das notwendige Minimum reduziert werden kann» – bisherige Erfahrungen weisen auf eine Maximaldauer von 60 bis 90 Minuten.

Für die Durchführung sollte jemand die Gesprächsleitung übernehmen, so Christof Wiechert. Zu den Spielregeln gehören kurze Beiträge; längere Ausführungen können schriftlich nachgereicht werden. Das gesprochene Wort hat Vorrang vor einer parallelen Chat-Funktion. Komplexere Themen können in eine Teilkonferenz delegiert werden, die die Ergebnisse in die Schulkonferenz zurückmeldet.

Videokonferenzen stoßen nach Tomáš Zdražil an ihre Grenzen, «je persönlicher und je näher die Themen an uns herankommen». Das betrifft Fragen der Einstellung neuer Kolleginnen oder Kollegen. Auch kontroverse Themen zu beraten, ist schwierig. Wenn es um Fragen mit Ja und Nein als Antwort geht, können Abstimmungstools helfen.


Grafik: Fabian Roschka

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