Die Philosophie der Freiheit

Berlin/Deutschland. Vom 10. bis 14. Juli finden am Goetheanum die ‹Theater-Festtage› statt. Sprachgestalter Volker Frankfurt führt dort Rudolf Steiners ‹Die Philosophie der Freiheit› als aktuelles Drama auf. Ein Interview.


Worum geht es in der Aufführung?

Es geht mir darum, ‹Die Philosophie der Freiheit› als Sprachkunstwerk zu erschließen und sie in freier Rede durch die Begegnung mit den Zuhörenden als inneren Dialogpartnern quasi im Moment entstehen zu lassen und dadurch einen neuen Zugang zu gewinnen, der das begriffskünstlerische Verständnis fördert und zugleich vertieft. Zu diesem Zweck spielen auch interaktive Elemente eine Rolle.

Welche Themen und Fragen erforschst du in deiner Arbeit?

Steiner selbst hatte das Bedürfnis, die Freiheitsfrage grafisch darzustellen, verzichtete aber darauf, weil die Menschheit zu sehr auf das Wort dressiert sei. So hat er sie ausschließlich in Wortform aufgezeichnet und ihr dabei, trotz strengster wissenschaftlicher Genauigkeit, künstlerische Form verliehen. Dieser künstlerische Charakter der ‹Philosophie der Freiheit› wurde mir vor dreißig Jahren zum Erlebnis. Deshalb interessiert mich diesbezüglich seit Jahren die Erforschung unterschiedlicher künstlerischer Darstellungsweisen wie Eurythmie, Sprachgestaltung und dramatische Kunst.

Welchen Einfluss hat Rudolf Steiners ‹Dramatischer Kurs› auf dein Arbeiten?

Natürlich musste ich die ausgewählten Kapitel aus- und inwendig lernen, um frei in Sprache und Gestik zu werden. Dabei machte ich mir immer wieder den dramatischen Grundgestus gewisser Abschnitte im Üben bewusst. Dazu gesellten sich die zu den dramatischen Grundgebärden gehörenden Stimmnuancen fast wie von selbst. Den inneren dialogischen Bezug zum Publikum musste ich von vornherein berücksichtigen, damit die Dramatik nicht ins Leere verläuft. Dann galt es immer wieder das Ganze zu vergessen, damit die Unmittelbarkeit und Spontaneität nicht erstickt wird. Die Kunstmittel müssen ja am Ende zur zweiten Natur, zum künstlerischen Instinkt werden.


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Bild Volker Frankfurt, Foto: Jerun Vahle

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