Loslassen können heißt, dem Willen widerstreben. Heißt, sich dem Ungewissen aussetzen können. Denn was im Willen passiert, ist außerhalb unserer Macht. Wenn ich mich der Aufgabe, ich selbst zu sein, ganz widme, klage ich nicht über den Verlust des Erleidens. Ich gebe mich ganz hin, der schreibenden Kraft des Augenblicks, indem ich zur Welt komme.
Begegnet mir die oder der Andere, werde ich nicht berührt, sondern bin ganz zugewandt. Im Verlassen auf die innere Stimme, die sagt, dass die Einzahl die größte Summe ist, gehe ich vorwärts, ohne mich zu bewegen und ohne die Andere zu berühren. Ich bin es nicht, der hält. Sie ist es nicht, die anspricht. Wir sind keine Ausrufezeichen der gegebenen Umstände. Wir bestimmen uns nicht.
Wieder gelten die gestrigen Regeln des unbestimmten Ausgangs. Was hast du zu sagen? Dass dich die Vernunft begabt hat? Dass du dich an die Stimme hältst, die ausspricht, was nur dürftig gerechtfertigt ist? Dass du das Versagen anders lernen möchtest? Nicht mit mir! Wir leiden das Nichtvergewissern, wo auch das letzte Wort nicht mit dem übereinstimmt, wozu es bestimmt war.
Recht behalten in den Widrigkeiten der Umstände. Aufrichtig sein in der erdrückenden Last des aufsteigenden Sterns und den Verwicklungen des schicksalhaften Lebens. Denn ich, der Nichtgeborene, werde da sein, wo ihr mich braucht, wenn ihr mich braucht und selbst nicht zu schade seid, zu verlangen.
Gerade jetzt, wo die Zusammenkunft noch bestimmt wird und das Versprechen gehalten ist. Gerade jetzt, wo du dich aufmachst, die zu sein, die dir vorangeht und auch in unwegsamstem Gelände die Richtung weist. Ja, jetzt bist du am wahrsten, unmittelbar hier, zu dem bestimmt, was dir bevorsteht.
Wie fahre ich fort, was ich angefangen habe? ‹Zögere nicht› ist die Antwort, die Licht auf die Vergangenheit wirft. Widersprich nicht, welche Antwort auch immer sich dir ergibt, denn du bist es, die das Wahrsprechen erlernt hat. Du bist es, so weit das Auge reicht. Nicht er noch sie – die Anderen, die dich nicht kennen, nicht wissen, wovon deine Anwesenheit spricht. Du gibst das Wort.
Zahlreich erscheinst du den Wenigen und gehört wirst du scheinbar nur von den Stummen, die Zeugen im Lautlosen sind. Wir sind es, die merken, dass das Zeichen gesetzt ist.
Wie wird es sein, wenn es den Aufgang der nächsten Zeit bekundet, bevor es den Anderen versagt wird, zu sein? Was ist es, das bestimmt, wie es ergehen wird, mit welcher Ursache das Wirkliche verletzt wird? Es ist nicht zu verantworten, was noch nicht geschehen ist, und der letzte Anspruch begleitet die Zuversicht, dass gelten wird, was den Regeln der Kunst entspricht.
So sagtest du es gestern. So gilt es auch heute. Merke die Stimme des Abgrunds, sie bricht in die Nichtigkeit, um zu erfüllen, was leer blieb, was ungeschrieben stand.
Ich bin es, die singt, was das Wort nicht fassen kann, und trage die Stimme zu ihrer Richtstatt, um sie an alle zu geben. Mit dir ist es geschehen, wie es geschehen sollte zu einer Zeit, die aufstand, wozu sie angestimmt war. Begabt mit allen anderen Gaben als denen der Ernte. Heu, das die Raufe für den Neuankömmling bildet. Wer wagt den Schritt an die Krippe, hinzuschauen, mit welcher Sorgfalt das Mahl angerichtet war?
Es ist an der Zeit, dass aus Ewigkeit ausbricht, wer den Weg bereitet, der dich anführt und mit wenigen Silben singt, worin die Wahrheit liegt, zu sagen, was noch gehört werden will, sich unverkündet einverleibt dem werdenden Menschsein.