Ich schreibe dies hier am 29. März 2020. Das Leben hat sich verlangsamt. ‹Social Distancing› ist die neue Form von Zuneigung. Es fahren weniger Autos, statt Flugzeuge Menschen auf Fahrrädern, und man sieht allerorten Spazierende, allein oder zu zweit.

Die Coronavirus-Pandemie fordert uns als Gemeinschaft, fordert unsere Wachheit und Besonnenheit, Entschlossenheit und Geduld. Für die Anthroposophische Medizin bedeutet diese Krise, den 100. Geburtstag dieser Medizin weltweit in anderer Weise als geplant zu feiern.

Die Coronakrise zeigt Widersprüche: Das Übersinnliche wird verneint, doch überall die Rede vom unsichtbaren Virus. «Verbotspartei» hören die grünen Parteien, angesichts von Impflicht und Ausgangssperre. Und das Wort ‹Corona›: hier die virale Bedrohung und oben der unsichtbare Kranz der Sonnenkorona.

Coronavirus-Krise heißt zunächst Krankheit und Tod, bald auch Gefahr einer verheerenden Wirtschaftskrise. Auch der Gang des Kulturlebens, der zum Teil kreativ, zum Teil automatisch abläuft, ist unterbrochen.

Die Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners haben eine deutschlandweite Telefon-Hotline eingerichtet, um Eltern, Jugendlichen und Kindern psychosoziale Erste Hilfe in der Coronakrise zu leisten.

Iracema Benevides ist Hausärztin in Belo Horizonte und beobachtet die aktuellen medizinischen und politischen Debatten um eine mögliche Coronapandemie in Brasilien.

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