Stille Nacht

Nur noch ein kratzender Bleistift auf Papier. So laut, so echt, dass es eine Wohltat ist. Die Stille braucht uns.


In die Ewigkeit getretene Zeit. Das ist es, was ich schenken will, und sammeln von dir und von dir und von dir: Schönheit, Wahrheit und Güte, die aus Stille geboren wird. In stiller Nacht. Den blütenwarmen Umhang Mariens aus mir hinaus gebären, weil ich mich in ihm weiß. Als stilles Lächeln, als streichelnder Blick. Den Kindern um und in uns zugewandt.

Sterne sprachen, verstummten und werden gesprochen. Und ich kann sprechen, weil ich ein Gotteskind bin. Einen Stall bauen, in dem ich und er und wir uns beschenken. Mit den Gaben eines leisen Kerzenlichts, das die Ohren öffnet. Und fühlen Abwesenheit und Anwesenheit in einem Dom. Wärmende Wachheit in ‹weltenweiter Nacht›. Eingetaucht in Bedachtsein und in mein Instrument, mit dem ich eine erlauschte Melodie ins Leben gebe. Im Stillefokus: Kinderglauben mit Erwachsenenaugen. Selbstbestimmt könnte immer Heilige Nacht sein.


Grafik: Fabian Roschka

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