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Es geht um mehr

Eine Studie hat im vergangenen Sommer bestätigt: Anthroposophische Kliniken gelten unter Patienten als bester Ort, um wieder gesund zu werden.


Das Forscherteam des FAZ-Instituts hatte 2200 Krankenhäuser ausgewertet, wobei objektive Kriterien und Patientenbefragungen zusammenflossen. Das Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke belegte Platz 14 in der Kategorie 300 bis 500 Betten. Warum muss in Schweden eine anthroposophische Klinik dennoch schließen, werden in Frankreich anthroposophische Medikamente aus der Erstattung herausgenommen, wenn sie nicht ein unbezahlbares Prüfungsverfahren durchlaufen? Warum werden in Zeitschriften und Reportagen die Kosten der homöopathischen Arzneien kritisiert, obwohl der Umsatz hier mit 670 Millionen Euro (DZVhä) keine zwei Prozent des gesamten Pharmaumsatzes in Deutschland von 41,5 Milliarden Euro ausmacht? Nicht zu vergessen: Homöopathische Präparate sind günstiger und in neun von zehn Fällen tragen die Kunden die Kosten selbst. Warum also der Eifer, warum die Wut?

Stefan Ruf hat es in seinem Buch ‹Klimapsychologie› auf der Ebene des Klimawandels beantwortet: Den Klimawandel als menschengemacht anzuerkennen, bedeutet, Ja zu sagen zu neuem Verantwortungsbewusstsein, bedeutet, in einen Bewusstseinswandel einzusteigen. Die Angst vor diesem Schritt, vor dieser Schwelle, macht das Herz klein, macht einen zum Kämpfer eines überwunden geglaubten Materialismus. So scheint es auch hier: Anthroposophische und homöopathische Medizin zu dulden bedeutet, die Weisheit des Schicksals, die Wirkung von Meditation, Dankbarkeit und Liebe anzuerkennen. Also, kein Wunder, dass sich jetzt zum 100. Bestehen dieses neuen Denkens über den Menschen ein Kampf entfaltet. Es geht um mehr als die Erstattung von Arzneien, es geht darum, wie wir über den Menschen denken wollen.


Foto: Sofia Lismont

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