Ein Spielplatz fürs Bewusstsein ‒ oder: Wofür ist die Kunst da?

Ein Ort, an dem ich mit der Kunst selbst ins Gespräch komme. Ein Mensch, der diesen Dialog fördert. Eine Begegnung mit Joachim Eckl in Oberösterreich.


Der Eingang ist flankiert von zwei silbernen Straßenbahnwaggons. Wie eine Schlucht betritt man das Gelände des alten Getreidelagers, in dem die ‹heim.art› Station gemacht hat, auf Zeit. Zumindest auf die Zeit, in der der Künstler, Kunstvermittler, Aktivist und Gründer des ‹heim.art›-Labels, Joachim Eckl, seine Spuren in dieser Welt hinterlässt. Immer wieder spazieren Menschen hier herein, betreten zögernd das Gelände, wagen sich weiter vor, am gelben New Yorker Taxi vorbei zum goldenen Schiff hin, das in einem Film von Visconti eine Rolle innehatte, bis zum Ring der Laternen, den Joachim ‹die Tafelrunde› nennt, und wundern sich, an was für einem Ort sie gelandet sind. Etwas uneindeutig ist alles, zumindest am Anfang. Industriebrache? Kunstmuseum? Hipster-Hotel? Privatwohnsitz? Sammlerlager? Spielplatz? Kulturhaus? Diese Unklarheit ist der beste Ausgangspunkt für die hiesigen Geschehnisse, den Joachim sich wünschen kann.

Der Grund meines Besuches hier in Neufelden Unternberg war ein Gespräch, das ich mit ihm noch vor Corona in Weimar führte. Er beschrieb mir seine Abneigung gegen den pervertierten Kunstmarkt, auf dem Werke zu reiner Ware werden. Gleichzeitig entwickelte er eine neue Idee, wie man Kunstwerke nicht monetär erwerben könne, sondern durch Gespräche, die einen Denk- und Wahrnehmungsraum eröffnen, eine Bewusstseinsbildung in Gang setzen, und erst mal auf Zeit, solange sie zu einem sprechen. Wenn mir also an einem Werk ein Geistesblitz (Ideenimpuls oder Ichwerdungsimpuls) kommt, erarbeite, ‹er-werbe› ich es mir. Wenn ich mit ihm in einen Dialog getreten bin, bin ich berechtigt, mit ihm eine Weile zu leben. Wir flunkerten damals noch ein bisschen weiter und sahen bereits seminaristische Sitzungen vor uns, die der Kunst einen neuen Boden bereiten könnten und auch der ästhetischen Erfahrung. Also brach ich drei Jahre später auf, um am schönen Passau vorbei in der Gemütsgegend an der Großen Mühl herzlich willkommen geheißen zu werden, wie jeder Mensch, der hier anlegt oder strandet. Das liegt auch an Joachims Frau Johanna, die eine unglaubliche Gastgeberin ist.

Zwischen Heimat und Kunst

Joachim Eckl hat Psychologie und Politikwissenschaften studiert. Sein Zugang zur Kunst entstand durch die wissenschaftliche Arbeit mit vor-repräsentativen Kinderzeichnungen als diagnostischem Mittel. Damals nahm er wahr, dass eine materielle Ausdrucksform eine Spur ist, die auf etwas Unsichtbares verweist. In den Kinderzeichnungen sind Kunst und Menschenkunde für ihn zusammengekommen. Und noch heute liebt er sie. Er betreut eine Sammlung von Zeichnungen eines einzigen Kindes, dessen Vater vom 2. bis zum 12. Lebensjahr sein Kind hat zeichnen lassen, jeden Tag und exakt datiert. Eine Evolutionsreihe, die vielleicht noch einmal zu einem Katalog wird. «Das ist eine Einmaligkeit in der Weltgeschichte!», meint Joachim begeistert.

Nach seinem Studium hat er für Kunstprofessoren, Kunstproduktionen und als Assistent von Künstlern gearbeitet. Zum Beispiel hat er 1992 für Jeff Koons den Blumenhund ‹Puppy› in Bad Arolsen/Kassel umgesetzt, der seit vielen Jahren in Bilbao vor dem Guggenheim-Museum steht, eine von Per Kirkebys Backsteinskulpturen gebaut und für Christo ein Projekt mit realisiert. Auch mit und für Klaus Rinke hat er einige Jahre gearbeitet. Mit diesen Tätigkeiten hat er viel von den großen Künstlern gelernt und auch die Wirkimpulse des Marktes erfahren. Kunst erschien ihm als gesellschaftlicher Freiraum, als Möglichkeitsraum für die Entwicklung des Menschen – Kunst als Freiheit zum Handeln. Joachim entschied sich für ein Leben mit der Kunst, durch die Kunst, für die Kunst und schlussendlich auch von der Kunst. Aber vom Verkauf seiner eigenen Werke wollte er nie leben. Der Kunstmarkt selbst widerte ihn irgendwann an. Und er kehrte zurück in seine Heimat. Sein Label ‹heim.art› spielt mit dieser Verbindung. Aber es spielt auch mit der Beheimatung des Menschen in der Kunst.

Joachim ist in erster Linie freischaffender Mensch, dann Künstler und Sozialplastiker, der sich in großer Selbstverständlichkeit durch die verschiedensten Sphären sozialen Miteinanders bewegen kann. Und er ist ein Willensbolzen, der sich nicht abschrecken lässt vom Irrationalen, also eigentlich auch so eine Art Kunstunternehmer. Der alte Uhrturm des Linzer Hauptbahnhofs zum Beispiel hat seine Heimat in der ‹heim.art›-Station folgendermaßen gefunden: Eigentlich war Joachim auf dem Weg zum Flughafen Wien, als er am Hauptbahnhof Linz sah, wie dieser Uhrturm, auf dem jeden Tag Tausende Augenpaare die Zeit geschaut hatten, mit einer Abrissbirne demoliert werden sollte. Planlos intuitiv ließ er seinen Flug sausen und sorgte dafür, dass der Turm heil auf sein Gelände umgesiedelt wurde. Die Kosten dafür waren völlig unklar, genau wie der Sinn des Ganzen. Aber irgendwie hat er es geschafft. Heute kann man den Innenraum des Turmes betreten und durch das ‹Auge der Zeit›, das Zeigerloch, wie durch eine Camera obscura auf die Uhr am gegenüberliegenden Lagerhaus schauen, die spiegelverkehrt und auf dem Kopf stehend erscheint, und war bewegt dabei sein eigenes Bewusstsein. ‹Zeitloser Wächter› und ‹Umgekehrter Zeitenfluss› nennt er diese Arbeit heute.

Alle Bilder: heim.art ®

Reisen im ruhenden Verkehr

Ein Begriff, der mir in Neufelden zum ersten Mal begegnet, ist ‹vehicle art›. Es meint nicht das Tuning von Autos, erklärt aber, warum hier so viele verschiedene Fahrwerke stehen und liegen. Im hinteren Teil des großen Hofes der ‹heim.art›-Station findet sich noch eine Straßenbahn von 1951, die in beide Richtungen fahren kann. Mit ihr veranstaltet Joachim immer wieder ‹Reisen im ruhenden Verkehr›. Man sitzt auf den Kunstlederbänken der Straßenbahn und schweigt für eine Weile zusammen. Manchmal hängen die Waggons voll mit Uhren, die alle zu unterschiedlichen Zeiten stehen geblieben sind. Manche Menschen reisen dann in ihre Vergangenheit oder beginnen, in ihre Zukunft zu träumen, andere bleiben in der Gegenwart. Man teilt eine Erfahrung, die im Nachhinein als Gesprächseröffnung dient, um sich auszutauschen über das geistige Verhältnis zwischen gestern, heute und morgen. «Ohne Vergangenheit kann man keine Richtkräfte entwickeln. Aber die Wurzel stammt aus der Zukunft», so Joachim. Spätestens jetzt wird seine Verwurzelung in der Ideenwelt von Joseph Beuys spürbar. Und ‹vehicle art› meint für Joachim in Anlehnung an Beuys das Einsteigen in Kunstwerke, die uns in Ideen reisen lassen. Durch den erweiterten Kunstbegriff ist ihm eine weitere Schicht eines Menschenbildes klar geworden, in Bezug auf das eigene Innere, wo der Ort der Freiheit für ihn zu finden ist. Anthroposophie hilft ihm, davon ein vertieftes Verständnis zu erringen. «Sie ist mir eine Goldmine. Sie ist ein Geschenk, durch das wir unser In-derWelt-Sein weiter entwickeln können.»

Fast alle seiner eigenen künstlerischen Arbeiten haben eine soziale Dimension, liefern eine Erfahrung und verbinden diese mit einem regionalen Impuls. Seien es seine ‹Eispyramiden› in Ägypten, sei es die abgebrannte Barke in der Galerie, die auf Sand vom Katharinenkloster am Sinai ‹schwimmt› oder sei es der ‹Reifenturm› in der Station selbst. Der war früher das Getreidesilo und ist heute von außen mit 448 Reifen bestückt, die in einem Jahr in Neufelden von den Autos abgenommen wurden. Insgesamt sind diese Reifen 11 Millionen Kilometer gefahren, was etwa 70 Mal um den Globus entspricht oder etwa 30 Mal zum Mond. Das war ein Projekt, das mit dem Bild und dem Begriff des ‹Reifens› als innerer Bewegung und Substanzbildung und der ökologischen Dimension unseres Handelns im Lokalraum arbeitete. Wenn man den Begriff ‹Reifen› von dem löst, was man sieht, wenn man auf den ‹Reifenturm› schaut, es also hieroglyphisch denkt, ersteht der Begriff des ‹Reifens›, der meint, zu einem höheren Seinszustand zu gelangen. Das Getreide aus dem alten Silo hat Joachim als Vogelfutter in die Reifen getan. Vier Falkenpärchen nisten im Frühling hier. So ist der Turm selbst gereift, durch die Kunst wiederbelebt und in eine neue Existenzform gelangt.

Im ersten Moment erlebe ich diesen Ort wie ein Kunst- und Kuriositätenkabinett. Im zweiten wird deutlich: Alle Installationen und Werke hier sind die Einladung zu einem Gespräch, in dem man der Intuition selbst begegnen kann. «Für Intuitionen braucht es einen geschützten Erscheinungsraum, einen Innenraum», weiß Joachim. So wie die berühmte Holzkiste von Beuys es deutlich machen will, die Beuys 12 000 Mal gefertigt hat. Eine davon steht in den hiesigen Ausstellungsräumen. Die ‹heim.art›-Station selbst versteht Joachim als Ort, an dem Begriffe reifen und lebendig werden können.

Wasser schöpfen

Joachim Eckls Lieblingselement ist das Wasser. Einige seiner wichtigsten Kunstaktionen, die er nicht wirklich beworben hat, um frei zu sein, haben mit Flüssen zu tun. Die Große Mühl vor dem Haus, die Donau, nicht weit entfernt, der Nilstrom in Ägypten sind für ihn die beweglichen und bewegenden Sinnbilder des menschlichen Schöpfens. Er arbeitet oft mit der Bildsprache der Wirklichkeit. Schon 2003 hat Joachim das Projekt ‹Wasserzeichen› hier an seinem Fluss durchgeführt: «An jedem der 60 Flusskilometer der Großen Mühl, von ihrem Ursprung bis zur Mündung in die Donau, haben rund 360 Menschen an 60 Stellen gleichzeitig Wasser geschöpft. Durch diese gemeinsame Handlung entstand eine einmalige Momentaufnahme des Flusses.» Die gemeinsame Schöpfung war der Generator dieses Projekts, und dass die Menschen sich mit ihrem Fluss wirklich verbinden. Das Wasser dieser Schöpfung ist als Installation in der ‹heim.art›-Station zu finden. Im kommenden Sommer wird er mit Michael Pisaro-Liu, Musiker und Professor am California Institute of the Arts, im Rahmen des 200. Geburtsjahrs von Anton Bruckner eine Komposition an der Großen Mühl mit 120 Blechbläsern umsetzen. ‹Melodische Strömungen (Bruckner-Tönung am Fluss)› heißt das Stück von Pisaro. Noch in der Zukunft schwebt ein Projekt an der gesamten Donau entlang bis zu ihrer Mündung ins Schwarze Meer – eine ‹Donauschöpfung›. Joachim ist durchaus vertrauensvoll geduldig und lässt den Dingen ihre Zeit.

Bilder links: Eispyramide in der ägyptischen Wüste / Eis-Skulptur Nr. 1, Faiyum/Ägypten, 3. März 2009. Ein Projekt von Joachim Eckl. Alle Bilder: heim.art ®

Ägypten

Wenn man mit ihm zu tun kriegt, kommt man um einen weiteren Kulturraum nicht herum. Er ist seine innere Wahlheimat. Joachim lebt sehr verbunden mit den mythischen Bildern, Begriffen und der Kultur des alten Ägypten. «Die ägyptische Zeitvorstellung war von Dauer und Wiederkehr geprägt», erzählt er. Eine seiner großen ägyptischen Erkenntnisse ist, dass die Dauer eine eigene Zeiteinheit ist, ein formgenerierendes Zeitelement. Da bildet sich was, und das dauert eben so lange, wie es dauert. Seine ‹Eispyramide› dauert so lange, wie sie dauert. Und selbst wenn sie geschmolzen ist, ist sie noch da. Ein Bild, das ich in mir ‹erworben› habe, besteht ebenfalls weiter, denn ich trage es in mir weiter. Auch das ägyptische Prinzip bzw. Bild ‹Sema Tawy› ist ihm zum Ausdruck einer lebendigen Idee geworden. Es ist die Verbindung der beiden Reiche Ober- und Unterägypten, jeweils repräsentiert durch eine Papyrus- und eine Lotuspflanze. In atmender Verbindung kreuzen sich die Lebensströme der beiden Reiche und befruchten sich. Das ist für Joachim in der Kunst auch so. Sie atmet sowohl im Geistigen als auch in der Welt.

Imaginationspanoptikum

In seinem Tun kommt mir Joachim Eckl ein bisschen wie ein Alchemist vor, ein Substanzumwandler oder Transformator. Das Künstlerische als Arbeitsfeld ist für ihn der Nährboden, in dem man sich spirituell und persönlich entwickeln kann, für sich und für die Welt. Mit der Kunst erschließt der Mensch immer zugleich auch etwas von sich selbst. Dabei geht es Joachim um die Beheimatung von Kunst und Mensch im Sinne einer Verwurzelung. Und das meint er nie abstrakt. «Beheimatung geschieht in zwei Richtungen: nach unten, im Sinn von Entstehung und Geschichte; und nach oben zur Welt der Ideen und des Geistes. In dem Moment, wo ich über die Kunst etwas erfahre, erlebe ich die Richtkräfte, die als geistiger Impuls eine Form kultureller Identität im Sinne einer Ichwerdung evozieren. Ich komme zum Beispiel von dem Entweder-oder zum Sowohl-als-auch, wenn ich diesen Zusammenhang, über die Kunst vermittelt, in mein Bewusstsein gehoben habe. Ich erlebe dann, was an der Zeit ist in einer Kultur. Die Kunst trägt mich in ein anderes als das gewöhnliche oder wissenschaftliche Bewusstsein. Sie ist ein evolutionärer Entwicklungs- und Ichwerdungsimpuls, ein Erinnerungs- und Gedächtniskörper, ein Speicher und Ideensame.» Joachim sieht sich selbst als Vermittler dieser Zusammenhänge. Und Vermittlung ist Kommunikation. Die hat das Schicksal, mit einem Fuß drin und mit dem anderen draußen zu stehen.1 Sie ist eine Brücke. Und so ist es auch Joachim. Seine Vermittlung hat einen Wert, der im Außerpreislichen liegt, der schwer mit Geld zu bemessen ist, selbst wenn für Führungen durchs Panoptikum der Imaginationen in der ‹heim.art›-Station eine Spende von 20 Euro pro Person vorgeschlagen wird. Hier gibt es aber auch reichlich Material, um sich und seine Gedanken anregen zu lassen. Der Hausherr selbst könnte als Imagination durchgehen. Wofür, das bleibt allen Besuchenden überlassen, selbst herauszufinden.

Alle Bilder: heim.art ®

Heimkommen

Wohin führt uns also die Kunst, fragt Joachim manchmal nach einer Führung die Gäste? Ins Zentrum des Menschseins und zu uns selbst. Michaela Haider alias Lia Niobe, heute eine junge Fotokünstlerin, deren Arbeiten in der Galerie der ‹heim.art› zu finden sind, ist zufällig anwesend bei meinem Besuch. Sie war bei den Projekten ‹Mozartverdauung› und ‹Flussaufwärtstreiben› als Schülerin involviert. Sie erzählt: «Die Station hat mir den Zugang zur Kunst und zum Kunstverständnis gebracht, schon im Alter von sechs bis zehn Jahren, wo wir Projekte mit Joachim machten. Es war ein richtiges Heimkommen. Vor allem die Begegnungen und Gespräche mit den Menschen, die sich hier immer wieder zusammenfinden, haben einen starken Eindruck bei mir hinterlassen. Es war und ist immer eine Tiefe, die im Austausch aufkommt, aus der ich Kraft schöpfen kann, die durch den Ort ermöglicht und geöffnet wird. Die Auseinandersetzung mit den Werken, Ideen, Bildern, Arbeiten, Konzepten vor Ort hat mir ermöglicht, vieles, das mir anderswo begegnet, einordnen und verbinden zu können. Vor allem hat es auch für meine eigenen Arbeiten Impulse gegeben, die in eine tiefere Auseinandersetzung geführt und das Fundament, aus dem meine Bilder entstehen, gestärkt haben. Die Begegnung mit Joachim und der Station als Ort hat mir das Wesen der Kunst und des Kunstschaffens vermittelt, mich eine gezieltere Form für meine eigenen Arbeiten finden lassen und ein Verständnis geschaffen dafür, warum es künstlerisches Arbeiten braucht in der Welt.»

Wir sprechen hier nicht von Kunst als einer Sparte. Joachim meint sie umfassender, als einen Weg des Menschen, als einen Weg zum Geistigen. «Kunst gibt es nicht ohne den Menschen, und sie ist nur für den Menschen da. Aber der Mensch ist auch für die geistige Welt zuständig. Kunst ist unser Instrumentarium, wo wir uns mit Imaginationen, Inspirationen und Intuitionen beschäftigen. Sie lässt uns zu etwas werden, was wir ohne sie nicht werden könnten. Sie ermöglicht uns eine Selbstbegegnung. Die ‹Venus von Willendorf› zum Beispiel ist eines der ersten Zeugnisse, wo der Mensch sich vis-à-vis erlebt als ein ‹Ich bin ich!›.»

Die Antwort auf Joachims Frage, wohin uns also die Kunst führt, ist nicht absolut. Sie ist wie die Frage selbst eine Einladung, vielleicht gar zur Selbsterkenntnis, aber das steht jedem frei. Ein Rest wird immer unbeantwortet bleiben. Der regt an, weiter zu schöpfen, zu schaffen, zu formen, zu sprechen, zu staunen. Und dieser Rest ist Joachim Eckl wichtiger als ein vollendetes und gepriesenes, eigenes künstlerisches Werk. Er hat in Neufelden einen Ort geschaffen, an dem die Fragen selbst leben und sich anregen, Ahnungen auftauchen, Begriffe in unserem Bewusstsein spielen können. Dass er diesen Zustand hält, erscheint mir als ein sehr zukunftsträchtiger Kulturimpuls.

Bilder links und oben: heim.art ® Bild rechts unten: Joachim Eck, Foto: Gilda Bartel

Joachim Eckl ist 1962 in Haslach an der Großen Mühl geboren. Er studierte Psychologie und Politikwissenschaft in Salzburg und New York. Lange arbeitete er in der Produktion von Werken namhafter Künstler. Ihn beschäftigt die Idee der sozialen Plastik und des erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys, die altägyptische Kultur und die Anthroposophie. Heute lebt er mit seiner Frau in Neufelden in Oberösterreich.

Mehr Informationen heimart.at

Print Friendly, PDF & Email

Footnotes

  1. Ein Gedanke, den Wolfgang Held neulich in der Redaktionssitzung teilte. Danke dafür.

Letzte Kommentare