Die zwei Marien

Catherine Ann Schmid spielt seit 15 Jahren, seit dem Beginn der neuen Inszenierung der Mysteriendramen die Rolle der Maria. Dabei hat sie mit Gioia Falk ein Spiel entwickelt, das darauf zielt, in den Geistgebieten, in denen Rudolf Steiner viele Szenen verortete, eine schauspielerische Handhabe zu haben.


Wie bewegt man sich in einer raum- und zeitfreien geistigen Welt? Das sei für sie eine große Frage. Wie steht man in einem eurythmischen Raum, ohne dort als Spielerin zu ‹stören›, und zugleich doch als schicksalsmächtiges Ich präsent sein zu können? Indem nun die erfahrenen und die neuen Spielenden auf der Bühne stehen, können sie diese Entwicklungsarbeit weitergeben. «Im Eurythmieensemble gab es immer einen Austausch, sodass sich dort Nachwuchs bildete. Anders bei uns Schauspielerinnen und -spielern, der geschieht erst jetzt», so Cathy Schmid.

Ioana Fărcăşanu spielt nun in den ersten beiden Dramen die Maria. Sie hat in Bukarest bei Oswald Gayer Sprachgestaltung und Schauspiel studiert und absolvierte zuvor an der Theater- und Filmhochschule ein Studium im Drehbuchschreiben. Im anthroposophischen Theater lernte sie die Eurythmie kennen und bildete sich dann ebenfalls in Eurythmie aus. Wie die früheren anthroposophischen Regisseure Wilfried Hammacher und Georg Darvas bzw. die Spieler Jörg v. Kralik und Michael Blume hat sie damit ebenfalls ein Doppelstudium in Eurythmie und Sprachgestaltung. «An der Rolle der Maria beeindrucken mich die vielen Schichten dieser Persönlichkeit. Wie spricht man diese Texte natürlich und macht zugleich die Tiefe, die darinnen ist, transparent?», fragt Ioana Fărcăşanu. Die Schicksalsfülle der Rolle erlebe sie in ihrem alltäglichen Umfeld, da spiegelten sich all die menschlichen Beziehungen, von denen in den Dramen die Rede ist.


Foto Wolfgang Held

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