Die Elemente als Wege zur geistigen Welt «besinnen»

Kolloquium zur Meditation

Zu drei Haltungen, Übungen ruft Rudolf Steiner in seinem Spruch zur Grundsteinlegung des Zweiten Goetheanum auf.


Im zweiten Motiv des Spruches kommt der Menschenseele folgender Aufruf zu: «Übe Geist-Besinnen». Im «Besinnen» üben wir ein inneres Vergegenwärtigen, einen verinnerlichten Nachvollzug des geistig Gegebenen. Doch ein «Besinnen» des Wortes selbst erinnert daran, wie dieses Wort auch auf unsere ‹Sinne› als Organe des Vergegenwärtigens der sinnlichen gegebenen Welt hinweist und damit selbst eine Brücke zwischen geistiger und sinnlicher Welt darstellt.

Als Naturwissenschaftler und -wissenschaftlerinnen gehen wir oft den umgekehrten Weg, der mit dem Blick in die Naturreiche beginnt, und verinnerlichen unsere Eindrücke, besinnen sie bis zu einer geistigen Erkenntnis. Auf diesem Weg können auch die Elemente Ausgangspunkt werden. Im Erdelement tritt uns ein Bild des Mechanisch-Irdischen entgegen, das Wasserelement kann zum Bild des lebendigen Wandels werden. Das Luftelement, das uns Menschen in der Atmung untereinander und mit allen Lebewesen verbindet, und mehr noch das stofflose Wärmeelement können zu Imaginationen weiterentwickelt werden, in denen wir das Allesdurchdringende des Geistigen erleben.

Auch auf dem Weg, mit welchem Naturforschende sich dem Wesen einer Pflanze anzunähern suchen, steigt er durch vier den Elementen entsprechende Erkenntnisstufen auf: durch das Faktensammeln (Stufe des Erd-elementes), durch das Vergleichen und das Erlangen der lebendigen Zusammenhänge in Raum und Zeit (Stufe des Wasserelementes), durch Eintauchen in Bewegungen, aufbauende und abbauende Lebensprozesse, in denen sich die Gestik der Phänomene ausspricht (Stufe des Luftelementes), bis zur Entstehung eines lebendigen Bildes der Pflanze mit ihren Besonderheiten und (Heil-) Qualitäten in der Imagination der Betrachtenden (Stufe des Wärmeelementes).

Vom 24. bis 26. Mai veranstaltet die Naturwissenschaftliche Sektion am Goetheanum ein Kolloquium über Meditation und Naturwisschaft, um diese Fähigkeiten zu üben. In 13 Arbeitsgruppen vom Studium der Bienen, der Betrachtung der Bäume bis zu philosophischen Fragen des Goetheanum gehen die Teilnehmenden in meditative Praxis.


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Bildquelle Veranstaltungsflyer

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