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Die Bedeutung Ostasiens für die Entwicklung der gegenwärtigen Kultur

Die Idee zu der Tagung ergab sich aus einem Kolloquium im November 2018. Das Kolloquium, mit Beitragenden aus China, Japan und Taiwan, hatte zu Fragen nach den geisteswissenschaftlichen Grundlagen der ostasiatischen Kultur geführt, denen wir mit dieser Tagung vom 15. bis 17. Februar nachgegangen sind.


Michael Debus stellte in zwei Beiträgen die alte atlantische Kultur dar, den Weg Manus nach Osten sowie die Entwicklung der nachatlantischen Kulturen seit der Sintflut. Noahs Rettung in einem viereckigen Kasten und sein Bund mit Gott sind erste Bilder für die Ausbildung eines Ich-Bewusstseins. Es war ein eindrücklicher Bogen, in dem der Umschwung von einem im Umkreis lebenden Bewusstsein in der ‹atlantischen› Zeit bis hin zur Inkarnation des Ich durch das Mysterium von Golgatha und seine Bedeutung für die Zukunft der Erde dargestellt wurde. Reste dieses im Umkreis lebenden Bewusstseins können noch in der ostasiatischen Kultur der Gegenwart wahrgenommen werden.

Ein weiteres Thema, von Christiane Haid vorgestellt, war der Abgrund zwischen Mikro- und Makrokosmos, einer vom westlichen Bewusstsein gelebten Tatsache. Sie macht sich auch konstitutionell in der Trennung von der Weltwahrnehmung und dem Begriff im Erkenntnisprozess geltend. In einem Bewusstwerden des Denkvorgangs und in der Schulung einer neuen Moralität, zum Beispiel durch die Rosenkreuzmeditation, kann ein Weg über den Abgrund entstehen und somit die Trennung zwischen Natur­ordnung und moralischer Ordnung durch Bildung einer neu geschaffenen Einheit erarbeitet werden. Astrid Schröter behandelte die geografische Situation des Zuges von Manu und die Besiedelung Ostasiens. Die Besonderheiten einzelner Landschaften und Länder wurden anschaulich erlebbar. Ihre große Kenntnis insbesondere Chinas, wo sie einige Zeit gelebt hat, wie auch die verschiedenen Mentalitäten der asiatischen Kultur konnte sie in lebendigen Erzählungen vermitteln. Michael Kurtz stellte Rudolf Steiners Vorträge zur östlichen und westlichen Weltgegensätzlichkeit und die Aktivitäten zu Ostasien am Goetheanum dar. Ein Blick auf die Tonsysteme und Musikkulturen durch Stefan Hasler und eurythmische Beiträge mit traditioneller chinesischer Musik, einem Gedicht und dem TIAOIAT von Rudolf Steiner des Eurythmie-Ensembles des Goetheanum machten erlebbar, wie Östliches und Westliches in Respekt und Wertschätzung sich ergänzen und befruchten können. An dieser Begegnung möchten wir in den nächsten Jahren weiterarbeiten.

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