Architektur und Biodynamik

Die Architektin Katherine Sepulveda veranstaltete im Herbst zusammen mit der biodynamischen Vereinigung Chile (ABD) einen Workshop darüber, wie man die Biodynamik zu Hause einsetzen kann. Sie berichtet hier von ihren Intentionen.


Die biologisch-dynamische Landwirtschaft ist die beste Schule, um das Leben der Erde zu verstehen und wie sie in voller Harmonie mit allen Elementen und wiederum mit dem gesamten Universum verbunden ist und tanzt. Sie ist einer der großen Verbündeten der organischen Architektur, weil sie uns von ihrem Geheimnis verrät und einlädt, jene vitalen und unsichtbaren Aspekte zu verstehen, die wir als Architekten zu durchdringen weit entfernt und die doch für die Entstehung lebendiger Formen unerlässlich sind.

Der Workshop ist aus dem Wunsch entstanden, mit Menschen zu teilen, dass die Erde ein lebendiger Organismus ist, was von der Biodynamik auf so breite, präzise und tiefgründige Weise angegangen wird. Er war für alle Menschen offen und wollte einen Samen hinterlassen, diesen universellen Tanz aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Die gegenwärtige globale Situation gab uns die Kraft, diesen Workshop zu machen. Wir dachten, dass es gerade jetzt noch notwendiger ist und dass die persönliche Begegnung, das Kennenlernen, der Austausch unserer Erfahrungen mit der Erde, das Eintreten in dieses Wissen auch ein Element großer Gesundheit für uns alle sein könnte.

Zusammen mit meiner Freundin Sonia, die biodynamische Landwirtin ist, haben wir für acht aufeinanderfolgende Samstage geplant und gearbeitet. Bei jedem Workshop wurden wir von neuen Leuten besucht und es war sehr schön, dieses wertvolle Wissen unter diesen Umständen zu teilen und zu lernen. Jeder Workshop hatte einen Rhythmus, in dem wir zuerst eine Einführung in die Anthroposophie und in das, was Rudolf Steiner historisch überliefert hat, gaben, dann das Thema vertieften, dann Eurythmie und einen kleinen praktischen Teil machten und mit Fragen abschlossen.

Schließlich haben wir, ohne die enorme Arbeit zu schmälern, die wir jeden Samstag in die Vorbereitung der Inhalte, die Verschönerung des Ortes und die Zubereitung köstlicher Speisen gesteckt haben, festgestellt, dass diese Workshops ein Vorwand waren, um uns zu treffen, einander in die Augen zu sehen und einander wirklich zuzuhören, mit der Brise des Windes auf unseren Wangen und mit dem schönen Licht des Sonnenuntergangs, der uns die Wärme des beginnenden Sommers schenkt.


Bilder: Während Workshops. Fotos: Katherine Sepulveda Epple

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