Wege zum Geistigen in der Landwirtschaft

Jetzt ist die Dokumentation der landwirtschaftlichen Jahrestagung erschienen. Die 38-seitige Broschüre macht den Spagat, für alle 900 Teilnehmenden die Erinnerung aufzufrischen und für diejenigen, die nicht dabei waren, eine anregende Zusammenfassung zu bieten.


Installation Woven Skin von Claudy Jongstra (Detail). Foto: Johannes Onneken

Im Heft liest man die Geschichte von André Leu, dem ehemaligen Vorsitzenden der Weltorganisation des Ökolandbaus. «Ich hatte den Eindruck, durch den Garten Eden zu gehen», erzählt er als er einen der ersten Demeterhöfe Australiens kennenlernte. Heute bestätige sich, was Rudolf Steiner vor hundert Jahren in den Blick rückte. Ein Beispiel: Meditation stärkt die eigene Gesundheit und auch die eigene Arbeit. – Nasari Chavan lernte als indisches Mädchen den biodynamischen Landbau kennen und konnte mit anderen Familien in ihrem Dorf dafür gewinnen, biologisch-dynamisch zu arbeiten. Die Erträge waren gut, die Kosten sanken und die Ochsen hatten weniger Mühe, den Boden zu pflügen. – Ute Kirchgaesser schließt ihren Bericht über Pflanzenzüchtung mit dem Hinweis, dass der Zugang zu einem Wesen nicht im Denken liege, sondern im Bereich des Fühlens. Erst anschließend würden sich die beiden anderen Fähigkeiten erschließen. Sie fragt: «Will ich Begegnung haben oder will ich Recht haben?» Henri Murto beschreibt, wie er entdeckte, dass es ihm «auf dem ersten biodynamischen Hof Finnlands, in der stillen Einsamkeit des Nordens, besser als je zuvor geht». Constanza Kaliks, Leiterin der Jugendsektion, fordert eine Wissenschaft vom Werdenden. Diese könne man in der menschlichen Begegnung am besten lernen: «Für das Verstehen des anderen als freien Menschen ist die Herausforderung gestellt, den anderen aus dessen eigenen Begriffen zu verstehen, also die Begriffe, «nach denen er sich selbst bestimmt, […] herüberzunehmen» in den eigenen Geist. So geht es weiter mit Jean Michel Florin über die Kunst als Brücke, um das Geistige in der Natur zu erfahren, und mit Anna Cecilia Grünn, die Rudolf Steiners Hinweis folgt, dass die Ungeborenen über die Sonne an ihrem zukünftigen Lebensort arbeiten würden. Welch reiches Leben – geistig wie stofflich – zeigt sich in dem Tagungsband.


Download über Landwirtschaftliche Sektion.

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