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Macht Eurythmie standfester?

Das Universitätsklinikum Freiburg leitet eine bundesweite Studie zur Frage, ob Eurythmie-Therapie und Tai-Chi das Sturzrisiko bei älteren Menschen senken, und sucht deshalb 550 Teilnehmende. Das deutsche Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt mit zwei Millionen Euro.


Jeder dritte ältere Mensch stürzt einmal im Jahr. Das Sturzrisiko erhöht sich, wenn die Menschen an chronischen Erkrankungen leiden. Umgekehrt beugen Bewegung und körperliche Fitness vielen Erkrankungen vor und erleichtern den Umgang mit ihnen. Jetzt wird in einer bundesweiten Studie unter Leitung des Universitätsklinikums Freiburg erforscht, ob Bewegungstherapien wie Tai-Chi oder Eurythmie das Sturzrisiko senken können. Für diese Studie (genannt: Entaier-Studie) werden Teilnehmerinnen und Teilnehmer ab 65 Jahren mit mindestens einer chronischen Krankheit gesucht, die in ihren Bewegungen unsicher geworden sind. Sie erhalten ein halbes Jahr lang regelmäßig Tai-Chi, Eurythmie-Therapie oder die übliche Regelversorgung. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert die Entaier-Studie für vier Jahre mit rund zwei Millionen Euro.

«Eine wirksame Sturzprävention hebt die Lebensqualität und senkt die Kosten aufgrund gesundheitlicher Folgen enorm», sagt Studienleiterin Gunver Kienle, Ärztin am Zentrum für Naturheilkunde des Universitätsklinikums Freiburg. «Wenn die Betroffenen wieder Sicherheit in der Bewegung verspüren, dürften sie auch weniger Angst vor Stürzen haben und sich selbständiger im Alltag bewegen. Das wäre eine deutliche Entlastung.»

In dieser multizentrischen, randomisierten und kontrollierten klinischen Studie wird untersucht, ob diese Übungen einen Einfluss auf die Balance, die Mobilität und das Risiko zu stürzen haben. Weiterhin wird analysiert, wie sich die Übungen auf die gesundheitsbezogene Lebensqualität, die Stimmung und die Kognition auswirken.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen bereit sein, während der Studienzeit regelmäßig zu den Therapiestunden zu kommen und zu Hause zu üben. Sie werden monatlich telefonisch befragt und bei einem Erstkontakt und drei weiteren Vor-Ort-Terminen im Studienzentrum untersucht. Die Studienteilnehmerinnen und Studienteilnehmer sollten selbständig zum Studienzentrum und gegebenenfalls zu den Therapiestunden kommen können.


Für Interessierte: uniklinik-freiburg.de/entaier-studie.html

Foto: Chastagner Thierry

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