Das neue Jahr

Die Silvesternacht ist nicht nur eine Angelegenheit des Datums in einem äußerlich aufgefassten Kalender. Sie ist die Mitte der 13 heiligen Nächte und damit so recht der Gleichgewichtspunkt der Weihnachtszeit, die von der Nacht der Hirten bis zum Tag der Könige geht. Und diese Weihnachtszeit ist doch wohl die lehrreichste Zeit im Jahreslauf.

Das eigentliche Weihnachtsfest gehört noch ins alte Jahr. Am Ende der Weihnachtsoktave kommt dann das Epiphaniasfest, das zum neuen Jahr gehört. Weihnachten an und für sich schaut nach rückwärts, Epiphanias schaut nach vorwärts. Die Wendung von dem rückwärts gerichteten zum zukunftsgewandten Blick müssen wir innerlich mitmachen. Dann kann der Epiphaniasgedanke die beste Hilfe sein, um in eine apokalyptische Haltung für das Jahr, das neu begonnen hat, einzutreten.


Aus Emil Bock, Der Kreis der Jahresfeste. Stuttgart 1992, S. 33.

Grafik Sofia Lismont

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