Rund 180 Teilnehmende tauschten sich beim ersten World Goetheanum Forum von 28. bis 30. September mit Menschen aus verschiedenen Ländern und Kulturen aus. Gemeinsam ist ihnen das Ziel, in ihren Unternehmen und ihrer Berufstätigkeit sinnerfüllt zum Wohle der Menschheit tätig zu sein.
Im Mittelpunkt des Forums standen Best-Practice-Beispiele für eine wertebasierte, nachhaltige und innovative Zusammenarbeit in Betrieben, Institutionen und Initiativen. Georg Soldner, einer der Initiatoren: «Das Forum bot den Raum, international und branchenübergreifend Fragen auszutauschen, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu inspirieren und zu ermutigen.» Die Teilnehmenden waren sich einig: Angesichts der tiefgreifenden und sich beschleunigenden ökologischen und sozialen Veränderungen liegt der Zweck eines Unternehmens heute darin, Menschenwürde, Nachhaltigkeit, Gerechtigkeit und Sozialität zu fördern.
Am Forum nahmen international wie regional tätige Pioniere des gesellschaftlichen Wandels teil. Die CEOs der größten aus anthroposophischen Gründungsimpulsen hervorgegangenen Banken – Peter Blom von der Triodos-Bank, Mitglied im Club of Rome, und Thomas Jorberg von der GLS-Bank – machten deutlich, wie ein ethisches Bankwesen heute möglich ist. Helmy Abouleish zeigte, wie aus der vor 40 Jahren in der Wüste bei Kairo geschaffenen Oase Sekem eine Universität, landwirtschaftliche und pharmazeutische Betriebe, Schulen und Gesundheitseinrichtungen entstanden, die als Vorzeigeobjekte nachhaltigen, wertebasierten und ökologischen Wirtschaftens in der islamischen Welt gelten. Die niederländische Agrarökonomin Petra Derkzen ging von der Universität in einen biodynamischen Betrieb, um eine andere Landwirtschaft als ihre Eltern zu betreiben, und hilft bei Demeter-International Bäuerinnen und Bauern bei dieser Umstellung. Der Erziehungswissenschaftler Ha Vinh Tho, ehemaliger ‹Glücksminister›, Leiter des Zentrums für Bruttonationalglück in Bhutan, berichtete, wie in Vietnam die sozialen Fähigkeiten der Schüler durch entsprechende Lehrerbildung gefördert werden. Katrin Käufer vom Presencing Institute und vom Community Innovators Lab am mit vermittelte, wie weltweit Menschen sich und ihre Umgebung, ihre Organisation oder ihren Betrieb verändern können.
Bild: Austausch in Kleingruppen auf der Goetheanumterrasse, Foto: Jonas Lismont