Pfingsten

Das Pfingstfest wird uns nicht aus der Natur geschenkt, es muss aus den allerinnersten Bereichen unserer Seele geschöpft werden.


Es ist das Zukunftsfest; denn der Heilige Geist, von dem wir zu Pfingsten angeweht zu werden hoffen, ist immer das, was es noch nicht gibt, was vielmehr stets erst durch einen neuen Schöpfungsakt, durch einen Funken, der neu überspringt, ins Dasein treten muss. Der Heilige Geist ist das Zukünftige an und für sich. Damit hängt es zusammen, dass wir in ein rechtes Feiern des Pfingstfestes überhaupt erst hineinwachsen müssen. Dem Wehen des Heiligen Geistes müssen wir entgegenreifen.

Pfingsten ist ja das Fest unseres wahren höheren Ichs, das uns erst überschwebt. Und es ist zugleich das Fest der Gemeinschaft, aber nicht derjenigen, die aus menschlichen Vertraulichkeiten hervorgeht, sondern derjenigen, die durch den Zusammenklang unserer höheren Iche, die in Christus eins sind, entsteht.


Aus Emil Bock, Der Kreis der Jahresfeste – Pfingsten, das Zukunftsfest. Stuttgart 1992.

Grafik Sofia Lismont

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