Forschungsforum zu spiritueller Ökologie

Was können wir aus Anthroposophie zu den vor uns liegenden Transformationen beitragen? Eine Vielfalt von Neugestaltungskräften ist in jeglichen Lebensverhältnissen und auf allen Gebieten gefragt.


Viele anthroposophische Praxisprojekte und Initiativen arbeiten an Klimaneutralität und Atmosphärenbildung, suchen weitere Beteiligungen und Kraftverstärkung für die Umsetzung. Beispielsweise will das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe bis 2030 das erste Zero Emission Hospital in Deutschland werden. Im Weiteren bildet sich um diese Initiative herum das Netzwerk klimagerechte Gesundheitseinrichtungen der Anthroposophischen Medizin bis 2030. Weitere Unternehmen haben sich der Idee bereits angeschlossen. Die Camphill-Bewegung arbeitet gezielt an einem Neukonzept für ihre Einrichtungen. Unter dem Thema ‹Zukunftsklima und Bewusstseinsentwicklung in transformativer Zeit› wird zu einem großen Symposion eingeladen. Am Quellhof im Jagsttal finden regelmäßig Klimaforschungsarbeiten, ergänzt durch Projekte und Aktivitäten mit jungen Menschen, statt. Einige Waldorfschulen arbeiten am Rückbau ihres ökologischen Fußabdrucks. Die Liste könnte fortgeführt werden.

All dies ist Anlass, dass sich die Stiftung zur Forschungsförderung innerhalb der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland zukünftig mehr in dem Bereich der Transformationsforschung engagieren möchte. Auftaktveranstaltung dazu war ein Klimaforschungstag, der am 20. September in Stuttgart stattfand. Monika Elbert, Stefan Ruf und Meinhard Simon tragen die Initiative. Es gilt jetzt neue Forschungsfelder zu erschließen. Zuerst müssen bereits laufende Projekte abgesteckt, die entsprechenden Forschungsfragen zusammengestellt und in ihrer Tiefe und spirituellen Dimension freigelegt werden. Die Stiftung will junge Menschen nach ihrem Hochschulabschluss oder ihrer Ausbildung durch Vergabe von Stipendien dafür begeistern, zu forschen. Dafür braucht es Mentorenschaft, die vermittelt wird. Darüber hinaus ist die Bildung von Forschungsgemeinschaften und Netzwerken ein Ziel.

Bei diesen Neu- und Umgestaltungsprojekten sind die Übergänge von Forschung und praktischer Umsetzung meist fließend. Die Idee ist, dass die Forschungsförderung eine Plattform bildet, in der die Aktivitäten zusammenlaufen. Von hier ausgehend soll der Publikationsbereich gestärkt und ausgebaut werden, um damit die Anthroposophie noch mehr in den öffentlichen Diskurs einfließen zu lassen. Andererseits beginnt sich parallel dazu um die World Goetheanum Association (WGA) eine Plattform für die vielfältigen Praxisprojekte und Initiativen zu bilden. Aus der interaktiven Zusammenarbeit der beiden Felder wird sich gut weiteres Potenzial erschließen.


Foto: Matthias Niedermann

Print Friendly, PDF & Email

Letzte Kommentare