Extremismus schwächen, Diskurs stärken

Die deutschen Leitmedien haben jüngst die anthroposophische Szene immer wieder stark kritisiert und ihr Extremismus, Staatsfeindlichkeit oder Rassismus vorgeworfen. Die Vertreter und Vertreterinnen der Deutschen Anthroposophischen Gesellschaft sind besorgt über die internen sowie externen Spannungen.


Am 7. Oktober 2020 kam es im Rudolf-Steiner-Haus Stuttgart zu einem Gespräch mit Michael Blume, dem Beauftragten gegen Antisemitismus der Landesregierung Baden-Württemberg, und Lisa Stengel, Leiterin des Referats für Bekämpfung von Antisemitismus, Projekte Nordirak, Wertefragen, Minderheiten. Die Vertreterinnen und Vertreter und der Vorstand der Anthroposophischen Gesellschaft in Deutschland versuchten, die Lage gemeinsam zu beleuchten. «Nach Einschätzung von Michael Blume suchten die Menschen in der Vergangenheit bei Pandemien immer nach Schuldigen. Im Kontext der Coronapandemie stünden, so sein Eindruck, Anthroposophen in Deutschland besonders im Fokus. Zudem erreichten ihn ‹immer öfter Anfragen zum Thema Anthroposophie und Rassismus – nicht nur von Medien, sondern auch von Politikern›», heißt es im Bericht der Gesellschaft. Dabei gehen das Selbst- und das Fremdbild der anthroposophischen Szene weit auseinander. «So sei die Außenwahrnehmung der Anthroposophie tendenziell von Klischees durchzogen und die Selbstwahrnehmung geprägt von einem Mangel an Bewusstsein über die eigene Wirkung in der Öffentlichkeit.» In dem Gespräch sind einige Ideen entstanden, wie die Anthroposophische Gesellschaft mit diesen Spannungen umgehen könnte. «Zudem setzt sich die Anthroposophische Gesellschaft in Deutschland aktiv für eine gerechte, diskursive und solidarische Gesellschaftsgestaltung ein. Wir distanzieren uns von jeglicher Form von Rassismus, Antisemitismus und Staatsfeindlichkeit», so die Haltung vom deutschen Generalsekretär Michael Schmock.


Mehr: ‹Anthroposophie in der Öffentlichkeit›

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