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Es geht ums Wachrütteln

Anfang Dezember 2019 fand zum dritten Mal ein Kolloquium im Rahmen des Forschungsprojektes der Jugendsektion am Goetheanum statt: ‹Die Zukunft als eine Wirklichkeit, die wir in der Gegenwart gestalten›.


Die Forschenden Ioana Viscrianu und Andrea de la Cruz stellten diesmal ihre Studien vor, wie man Gesprächsräume und -prozesse so gestaltet, dass Bilder einer zukünftigen Wirklichkeit sichtbar werden. Die Teilnehmenden tauschten sich dann in kleinen Gruppen darüber aus, wie sie die gegenwärtigen Herausforderungen erleben und was sie unternehmen, um sich ihnen zu stellen und sie zu verwandeln. Eine der großen Herausforderungen, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erlebten, sei die Entfremdung von der Natur, die sich in mangelnder Aufmerksamkeit gegenüber komplexen Phänomenen spiegle: «Unsere Aufgabe ist, der Natur Aufmerksamkeit zu schenken und in Harmonie mit ihr leben zu können, sie zu verstehen und sie nicht so auszubeuten, dass wir sie letztendlich zerstören.» Zeitmangel und das Gefühl, «funktionieren zu müssen», war eine weitere beschriebene Herausforderung und führte zur Kernfrage: «Was ist der Mensch, was kann er tun?»
Der Zerstörungskraft, die heute präsent ist zu begegnen, wurde von den Teilnehmenden als Herausforderung angesehen. Hilflosigkeit, Traurigkeit, Einsamkeit und ein Verantwortungsgefühl, das nur schwer in konkrete Formen des Handelns führt, seien typische Gefühle.

Auch das Gegenteil war im Gespräch präsent: «Ich habe die Hoffnung, ja vielleicht das Vertrauen, dass wir Menschen aufwachen.» Es gehe um ein Wachrütteln. Es brauchte in den Gruppen ein besonderes Gesprächsklima, damit sich die Teilnehmenden des Kolloquiums über Engagement und konkrete Handlungen austauschen konnten. Die Sehnsucht, Menschen zu finden, mit denen man gemeinsam tätig sein kann, spielt dabei eine große Rolle. Eine detaillierte Analyse der Gesprächsgruppen fließt in die im Herbst erscheinende zweite Publikation des Forschungsprojektes zur Gegenwart der Zukunft
in der Jugend.


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Titelbild: Kolloquium am 7. Dezember 2019 Foto: Jugendsektion

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