Ein Schritt ins Glück

Vom Ende der Atomkraft in Deutschland.


Nach 66 Jahren endet diese Woche in Deutschland der Betrieb der letzten drei Kernkraftwerke. In den aktuellen Berichten werden sie häufig als ‹Meiler› bezeichnet und erinnern damit an die Kohlenmeiler des Mittelalters. Damit hat ein Atomkraftwerk nichts zu tun. Nach den drei schweren Nuklearkatastrophen von Harrisburg (1979), Tschernobyl (1986) und Fukushima (2011) ist der ökologische und soziale Schaden, den diese Energietechnik anrichten kann, mittlerweile gut bekannt. Was unbekannt bleibt, ist die Hypothek auf die Zukunft. Trifft ein Neutron im Brennstab auf ein Uran-238-Atom, wird daraus Uran 239, das schnell in Plutonium 239 zerfällt. Dessen Strahlung reicht als sogenannter Alphastrahler nicht weit. Schon ein Blatt Papier kann die Strahlung absorbieren. Es genügt aber eingeatmet bereits ein Millionstel Gramm des Schwermetalls, um Krebs hervorzurufen. Das ist weniger als ein Staubkorn. 24 000 Jahre ist die Halbwertszeit von Plutonium, jenem auf der Erde natürlich nicht vorkommenden radioaktiven Metall. Es dauert somit Jahrtausende, bis diese Gefahr gebannt ist. Deutschland ist in Europa das erste Land, das nun auf Atomenergie verzichtet. Ricarda Lang, Covorsitzende der Grünen, sagte dabei mit Recht, dass das Datum 15. April kein Tag des Ausstiegs, sondern einer des endgültigen Einstiegs in erneuerbare Energien bedeutet. Das Energiedatum, das es spirituell zu feiern gilt, liegt noch vor uns: wenn hundert Prozent der Energie aus Wind, Wasser und Sonne stammen, dann kommt keine Energie mehr aus fossiler, früher Zeit und belastet kein Verbrauch von Energie die Zukunft, dann ist die Kultur energetisch vollständig in der Gegenwart, im Jetzt angekommen. Seelisch wissen wir gut, was es bedeutet, in der Gegenwart ganz aufzugehen, denn das ist ein vertrautes Gefühl: Es heißt Glück!


Bild Atomkraftwerk, Fotoquelle: Pixabay

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