Drei Impulse für Menschlichkeit

Matthias Girke und Georg Soldner berichten im Osterrundbrief der Medizinischen Sektion, dass Arzneimittel in die Ukraine geliefert werden und die Notfallpädagogik ihre Arbeit aufgenommen hat.


Geflüchtete werden in anthroposophischen Einrichtungen, Krankenhäusern und Schulen willkommen geheißen. Der Bericht betont, dass auch die Mitarbeitenden in russischen anthroposophischen Institutionen Unterstützung brauchen, denn die Kriegsfolgen betreffen auch sie. Mit den ukrainischen Geflüchteten entstehen neue Beziehungen, auch über Kulturkreise und Sprachräume hinweg. Die Begegnung, so Girke und Soldner, kann das Göttliche im anderen Menschen offenbaren und zur Wirksamkeit bringen. In Notsituationen werden wir für den anderen Menschen wach. Der Ablauf des Lebens kann zum Einschlafen führen, was den anderen Menschen in seinem Wesen und seinen Impulsen unsichtbar macht.

Krisen werden überwunden, wenn sich ein neues Verstehen entwickelt. Krieg bedeute die Verschiebung einer geistigen Auseinandersetzung in einen pathologischen Bereich der Waffen und der Gewalt. Ein solches Ereignis verlangt ein neues Verstehen, das auch die im Hintergrund wirkenden geistigen Mächte einbezieht.

Es gehe darum, wie wir als Menschheit immer mehr zu einem gewaltfreien gegenseitigen Verstehen, zum Respekt vor der freien Individualität und zu gemeinsamer Sorge für die lebendige Erde finden – und uns nicht von Zukunftsangst, der Polarisierung in gegenseitigem Hass und einem rein materiellen Denken überwältigen lassen, das die Liebe nicht kennt und in dunkler Verzweiflung endet. Erkennen hat etwas Vermittelndes; ja, die Suche nach der Wahrheit eint. Insofern braucht es das geistige Erkennen der Zeitsituation, um zu den Friedenskräften zu kommen.

Damit sind drei Impulse, drei Ideale angesprochen, wenn es um Entwicklung von Menschlichkeit geht: Geschwisterlichkeit, das Aufleuchten des Göttlichen im anderen Menschen in der zwischenmenschlichen Begegnung und die geisteswissenschaftlichen Erkenntnisfragen. Diese Ideale möchten menschheitlich wirken und werden aus der Welt der Engel inspiriert (R. Steiner, Der Tod als Lebenswandlung. GA 182, Vortrag vom 9.10.1918). Als Licht der Erkenntnis, zwischenmenschlicher Liebe und geschwisterlicher Wirksamkeit im Leben sind sie mit den Auferstehungskräften verbunden, die sich mit Ostern, dem Mysterium von Golgatha, verbinden und gerade in dieser Zeit zu helfenden, heilenden Kräften führen können.


Bild Sektionsleitende Georg Soldner (links) mit Matthias Girke (rechts). Foto: Ariane Totzke

Print Friendly, PDF & Email

Letzte Kommentare