Am Ende der Impfstoff-Warteschlange

Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen hat die reichen Länder aufgefordert, die Covid-19-Impfstoffe mit den ärmeren Ländern zu teilen. Bisher stünden die Menschen in den ärmsten Ländern wie z. B. in der Subsahara «am Ende der Impfstoff-Warteschlange», heißt es in der neuesten Erklärung von Ärzte ohne Grenzen. Globale Solidarität sei aber notwendig, um die Pandemie unter Kontrolle zu bringen.


«Dies wird nicht nur die Pandemie verlängern, sondern auch noch mehr Menschenleben in Gefahr bringen. Regierungen, die sich mehr Dosen gesichert haben, als sie für die Impfung ihrer Hochrisikogruppen brauchen, fordern wir dringend auf, ihren Impfstoffvorrat mit anderen Ländern zu teilen.» Dringend notwendig seien z. B. Covid-19-Impfstoffe für Malawi, Mosambik, Eswatini und andere stark von der Pandemie betroffene Länder. In allen drei Staaten, in denen die Organisation die überlasteten Krankenhäuser unterstützt, wüte die ansteckendere Virusmutation. Diese Länder haben nach Angaben von Ärzten ohne Grenzen noch keine einzige Impfdosis erhalten und können so nicht einmal besonders gefährdete Menschen und das Gesundheitspersonal schützen. Vor diesem Hintergrund sei es «unverantwortlich», wenn einige Länder damit beginnen würden, ihre Bürger mit geringem Risiko zu impfen, während viele Länder in Afrika noch immer darauf warten, wenigstens ihr medizinisches Personal impfen zu können, betont die Hilfsorganisation.

«In Malawi beobachten wir einen dramatischen exponentiellen Anstieg an Covid-19-Infektionen», sagt der Berliner Arzt Tankred Stöbe, der als medizinischer Notfallkoordinator des Einsatzteams von Ärzte ohne Grenzen in der Großstadt Blantyre arbeitet. Im Januar habe sich die Zahl der Neuinfektionen alle vier bis fünf Tage verdoppelt, jede Woche verdoppelten sich nun die Klinikeinweisungen.


Zum ganzen Artikel von der NNA.

Titelbild: Diana Polekhina von Unsplash

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