Der Standort passt: neben der Sternwarte und der Wildblumenwiese. Dort hat Barbara Schnetzler in den letzten Wochen mit 48 Helferinnen und Helfern das Bienenhaus errichtet, den Stampflehm hergestellt und damit das Fachwerk gefüllt.
Entstanden ist eine begehbare Skulptur die es erlaubt, den Insekten zu begegnen und deren Arbeit durchs Jahr mit allen Sinnen zu erfahren sowie einen Einblick in die wesensgemäße Bienenhaltung der Demeter-Imkerei zu erhalten.
Das Bienenhaus ist ein skulpturaler kerzenförmiger Bau und erinnert an die großen Menhire der Bretagne. So wie diese Steine die Sonnenstellung aufgreifen und mit der Erde verbinden, so tun es hier die Bienen, die in dem Bauwerk ihr Zuhause haben. Der Bau in seiner Außenform zeigt die Negativform einer Bienenwabe und nimmt die Grundstruktur der sechseckigen Bauweise der Bienen auf. Während die Bienen ihre Waben horizontal bauen, ist hier die durch die Gestalt des Baus imitierte Wabe aufgerichtet. Dieser vertikale Bau erinnert an einen Kristall und wirkt mit seiner Höhe von sechs Metern wie ein Monolith in der Landschaft. Das Dach zeigt – wie bei der Wabe – die Form eines Würfels bzw. eines Rhombendodekaeders, der sich in den Bau hineinsenkt. Er ist an der Würfelspitze lichtdurchlässig, wodurch das Licht in den Innenraum hinunterströmt und eine interessante Wirkung entfaltet. Die Wände im dunklen Innenraum sind bis zum Würfelansatz mit Bienenwachs überzogen.
Besuchende gelangen über zwei Stufen in den Innenraum, der einen Durchmesser 3,5 Metern aufweist. Sie treten – wie die Biene in die Wabe – in die Dunkelheit. Sie riechen das Wachs der Wände und den intensiven Geruch der Bienen, die ihre Behausungen in den Wänden an der Nord- und Ostseite des Baus haben. Das spärliche Licht im Innenraum verstärkt sich beim Verweilen im Dunkeln und bringt das Gold des Wachses zur Geltung. Im Bienenhaus wird mit zwei Schweizerkästen (traditionelle Schweizer Bienenstöcke) gearbeitet. Die Wände der Kästen im Innenraum sind aus Glas, wodurch man das Treiben der Bienen und den Wabenbau beobachten kann. Dem Summen der Arbeiterbienen lauscht man durch Hörtrichter am Bienenkasten. Das Sockelpodest aus Beton ist gleichzeitig auch eine Rundbank, in der die Imker und Imkerinnen ihre Gerätschaften verstauen können. Die kreisförmige Sitzanordnung bietet an, sich über die Bienenerlebnisse auszutauschen. In der Umgebung des Bienenraumes sind noch vier sogenannte Einraumbeuten als weitere Art der Bienenhaltung geplant.
Foto Nicole Asis