Wo der Himmel Erde wird

Die Generalversammlung der Anthroposophischen Gesellschaft hat Ende Oktober Ueli Hurter für den Vorstand bestätigt. Zuvor hatte Constanza Kaliks seine Mitarbeit in der Goetheanumleitung charakterisiert.


Foto: Xue Li

Er habe sich dafür engagiert, dass 2012 mit der Goetheanumleitung die kollegiale Führung der Hochschule ins Leben kam. Mit der Goetheanum-Weltkonferenz 2016 habe er dann mit Nachdruck auf ein fruchtbares Miteinander von Hochschule, anthroposo­phischer Bewegung und Anthroposophischer Gesellschaft hingewirkt. Hurters Herz schlage dafür, die Geisteswissenschaft für die heutigen Fragen verfügbar zu machen, die in ihr lebende ‹immanente Geistigkeit› beschreiben zu können. Dann sprach Ueli Hurter selbst und skizzierte dreimal einen Himmel auf Erden. Den einen Himmel finde er auf ‹seinem› Berg, dem Piz Lunghin, auf dessen Gipfel, einer dreifachen Wasserscheide, man mit drei Quellen die ersten Tropfen des Mittelmeerraums, der «nördlichen Kraftwelt» und zur Donau in die «Weite des Ostens» spüren könne. Aus der Enge des Tals, den eigenen Grenzen, in die weite Welt aufsteigen und so zu lernen, sich in ein Ganzes einzubinden. Was in der Schweiz im Begriff der Konkordanz als Kultur des Miteinanders gewachsen ist, das wolle er in die Vorstandsarbeit einbringen. Einen zweiten Himmel erfahre er als Landwirt. Das sei er geworden, weil man hier aus dem Ursprung schaffe, ein «Punkt maximaler Eigenständigkeit». Da erfahre er die Wege der Natur, die sich einem Ende zuneigen. Da sei Absterbendes, das die Keimkräfte überlagere. Im Bild der Kuh: Sie stehe ihm mit ihrem Gewicht von 800 Kilo gegenüber und sei in ihrer Verdauungskraft voller himmlischer Auftriebskraft. Mit der irdischen Kuh ist da zugleich eine «superleichte» himmlische. Beide stehen am gleichen Platz. Er schloss mit seinem Blick auf Rudolf Steiner. Nicht als Geisteslehrer fasste er ihn, sondern als Geistesarbeiter – als jemanden, der den Himmel auf die Erde trägt.

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