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Lothar Bracht: Innere Räume

«Jetzt kommt es eigentlich auf Dinge an, die ich alle nicht kann: Kochen, Gitarrespielen und Singen.» Ich stehe mit Lothar Bracht vor seinen beiden kleinen, erst halb ausgebauten alten Kapitänshäuschen auf Schiermonnikoog, der − wie viele sagen − stimmungsvollsten der niederländischen Inseln.


Gemeinsam mit Christine Blanke entwickelt der Architekt und Unternehmer für Familien einen Ferien- und Begegnungsort. Für Weleda und die GLS-Gemeinschaftsbank hat er große Bauten geplant und mit Ideen wie Wasserfall oder Lattenbank beseelt. Jetzt zieht es ihn zu inneren Räumen. Gerade geschiedene Väter wüssten oft nicht, wohin, wenn der gemeinsame Urlaub anstehe. Hier, mit Töpfer-, Eisen- und Holzwerkstatt und tausend unfertigen Ecken sowie anderen Kindern, fühlen sich die Kleinen schnell daheim. Vielleicht liegt es am weiten Himmel, vielleicht am unablässigen Wind, dass man hier, wie Lothar es beschreibt, von selbst an den Kern der inneren Fragen herankomme. Das Töpfern hat er vor dem Architekturstudium gelernt, erzählt er, als wir im Schuppen auf den Brennofen schauen. Den Ton auf einer Töpferscheibe zu zentrieren habe mehr mit dem Leben zu tun als man so vermuten könne. Lothar hat fast immer ein Schmunzeln um die Lippen. Das und auch sein struppiges Haar fügen sich gut in die niederländische Leichtigkeit der schönen Insel.»

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