Liebe Kaltenkirchener

die wir als Schicksalsgenossen, ob eingesessen oder hinzugeweht, das schwere Erbe anzutreten haben, welches das Tausendjährige Reich nach bereits zwölf Jahren hinterlassen hat. Es ist das schlimmste Erbe, das jemals Überlebende übernommen haben, und dennoch muss es angetreten werden. Statt Soldatenmut hat der Deutsche fortan in jeder Situation eben Zivilcourage zu zeigen, und wir können nur hoffen, dass es ihm schließlich, trotz aller Entmutigungen, nicht daran ermangeln wird.


Ich brauche nicht auszuführen, was Sie alle wissen, wir sind in diesem Augenblick nicht hier, um uns in Wehleidigkeiten zu ergehen. Auch noch nicht, um Anschuldigungen zu erheben. Wir wollen gleich arbeiten und uns als praktische und vernünftige Menschen auf den festen Boden der Tatsachen stellen, die wir vorfinden, auch wenn wir sie nicht gutheißen. Es haben allzu viele das Ihrige hinzugetan, um sie herbeizuführen. Aber es sind auch manche der hier Versammelten, die niemals gewankt haben in der Zurückweisung der einseitigen Politik, die uns in noch nie dagewesener Selbstverblendung bis hierher brachte, in der Verurteilung des extremen Fanatismus, der uns andere wie eine Krankheit berührte. Alle Menschen in die Zwangsjacke einer einzigen Uniform pressen zu wollen, muss wie Versündigung gegen die Absichten der Gottheit erscheinen, die doch augenscheinlich die Welt durch bunte Gestaltung reicher zu machen und weiterzubringen strebt. […] Es ist selbstverständlich, dass alle diejenigen, die dieses alles bis zuletzt aktiv mitbewirken halfen, jetzt zurücktreten und – wir wollen ihnen das wenigstens wünschen – sich tief beschämt in den Hintergrund begeben.»1


Titelbild © 2022 Hans Stockmar GmbH & Co. KG, Kaltenkirchen. © Enno Kapitza.

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Footnotes

  1. Beginn der Rede von Hans Stockmar nach Kriegsende an die Bevölkerung Kaltenkirchens, vom 9. Mai 1945.

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  1. Es ist immer wieder erstaunlich mit welchem Eifer die geistig und sonst feige gewordenen Restdeutschen im rot-grünen induzierten Wahn und brddrö Konstrukt -Reservat sogar- die WK-I und WK-II Feindespropaganda gerade krankhaft in sich hineinschlürfen und vollständig unfähig sind -die Phosphorbombenteppiche der Demokratie haben dazu das ihrige beigetragen- die Hitlerzeit gesund zu beurteilen und ganz und gar unfähig sind, daraus michaelische Positivität abzugewinnen. Mit bis in den Wahnsinn mit Räubergeschichten voll gefüttertem Westblock lässt sich keine michaelische Kultur ernstlich betreiben. Das SCHAU IN DICH, SCHAU UM DICH Rudolf Steiners kann sich nicht gesund betätigen. Da hat Ahriman die volle Oberhand. Da müsste was anderes her.

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