Lebendiges Denken fördern

Aesch/Schweiz. Im September beginnt in Aesch eine einjährige internationale Vollzeitbildung zur Einführung in die Anthroposophie für junge Erwachsene. Ein Interview mit Initiator Daniel Hafner.


Was unterscheidet einen Vollzeitkurs in Anthroposophie von einem Teilzeitkurs?

Das Element der Zeit wirkt da tiefer. Es entsteht ein fortwährendes Gespräch mit dem Engel im Schlafbereich, das sich in die Begegnungen bei Tage trägt. Der Wille wird dazu herausgefordert, die Zeit erst überhaupt zu ermöglichen, dann sich durch Krisen hindurchzuarbeiten, die ja für das innere Wachstum bedeutsam sind, und alles durchzuführen. Unter den Teilnehmenden steigert sich die Gemeindebildung. Natürlich wird auch tiefer und breiter gelernt.

Der Kurs möchte ‹lebendiges Denken› unterstützen. Was meinen Sie mit dem Begriff?

Diese Bildung strebt die ‹Belebung des Denkens› an. Die Welt der Lebewesen ist eine Welt der Wandlung und Metamorphose. Unser Denken ist von ungeprüften Vorurteilen und früher gebildeten Meinungen derart starr besetzt, dass sie das Neue schnell ausschalten. Sie fallen zu lassen, wirkt immer wieder befreiend. Das öffnet den Atem. Noch wertvoller als das, was Rudolf Steiner dachte, ist das, wie er dachte. Er hilft uns immer, unser Denken umzukehren oder umzustülpen.

Welche Rolle spielt Kunst in dem Kurs?

Die anthroposophischen Impulse in den Künsten entspringen unabhängig derselben Wurzel wie das Gedankliche der Anthroposophie. Sie zeigen einen charakteristischen Stil, oder eine Signatur, in Resonanz mit unserem edelsten Wesen. Der Kurs wird Rudolf Steiners konkrete Beiträge zur Evolution der verschiedenen Künste zunächst in Intensiv-Epochen einführen und dann rhythmisch weiter üben. Aber auch in allem Lernen soll Schönheit die Dolmetscherin der Wahrheit sein.


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Bild Daniel Hafner, Foto: Tatiana Nechytailo

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