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Innere Verwandlungen

Beim zweiten Seminar seit Gründung des Ita-Wegman-­Campus 2017 ging es von 28. Februar bis 1. März um ‹Entwicklung des Menschen – Verwandlung der Substanz›.


Ein Anliegen des Ita-Wegman-Campus ist es, die Arbeit an inhaltlichen Fragestellungen in den von Rudolf Steiner und Ita Wegman inspirierten Institutionen in Arlesheim/Dornach zu verstärken. Diesmal stand das Leben mit einer Behinderung im Zentrum. Durch Heilpädagogen kann eine innere Verwandlung des Menschen stattfinden in der Art, wie der Pharmazeut an der Verwandlung der Substanz zur Arznei arbeitet. Auf diese Art wird in der Heilpädagogik – zusammen mit dem Arzt – der heilende Prozess im Menschen angesprochen und in Freiheit eine innere Verwandlung des Menschen initiiert.

Der Wesenskern des Menschen ist nicht behindert und kann es auch nicht sein; er kann aber behindert werden. Um diese Behinderungen zu überwinden, benötigt es vorurteilslose und objektive Förderung durch Heilpädagogen, Therapeuten, Pharmazeuten und Ärzte. So berichtete eine Betroffene über ihr Leben mit Behinderung, was jedoch nur durch Unterstützung eines vertrauten Heilpädagogen möglich war – auf Grundlage praktischen Fachwissens sowie einer moralisch und ethisch hochstehenden Grundhaltung. Dann kann aus dem Geistigen bis ins Physische und mit den physischen Substanzen bis ins Geistige gewirkt werden.

Die ethische Grundhaltung kann durch individuelle Schulung erübt werden. Rudolf Steiner gab den Heilpädagogen hierfür eine eigene Meditationsübung; zudem helfen die sogenannten Nebenübungen aus ‹Wie erlangt man Erkenntnisse der höheren Welten?›, die Berufsethik weiterzuentwickeln. Auch bei der pharmazeutischen Umwandlung von Substanzen sind ein von Werten getragenes Handeln und Fachwissen der verschiedenen Berufe notwendig.

Im Abschlussplenum schätzten Teilnehmende diese Formen der berufsübergreifenden Zusammenarbeit. Gerade die Interdisziplinarität auf fachlicher und spiritueller Ebene sowie den Bezug zum konkreten Alltag sahen sie als Mehrwert. Diese Arbeitsform wird im Rahmen des Ita-Wegman-Forums fortgeführt. Ganz im Sinne von Rudolf Steiner, dass das «besonders Bedeutsame bei diesen Heilmitteln ist», «dass wir heilen möchten nicht durch Substanzen, sondern wir möchten heilen durch Prozesse» (GA 319, 2. September 1923).

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