exc-5ad76d2a562fa785345f9d68

Goetheanum-Gärtnerei bildet aus

Seit 2011 bildet die Goetheanum-Gärtnerei Fachkräfte im Garten- und Landschaftsbau aus. Seither haben zwei Lehrlinge bestanden, zwei Lernende sind neu dabei.


Aufgebaut hat die Ausbildung Sera Schwarz mit Jörg Mensens. Seit 2016 führt Letzterer die Ausbildung mit Paul Saur weiter, seit Herbst 2017 unterstützt von Magdalena Odermatt im Gebiet der Pflanzenkunde.

Der Lernstoff ist umfassend und muss innerhalb von drei Jahren bewältigt werden, bei vorliegendem Abitur oder einer abgeschlossenen Lehre sogar in zwei Jahren. Zum einen geht es um den Umgang mit Pflanzen, das Schneiden von Sträuchern, Rosen und Bäumen sowie das Aneignen der Namen und die Verwendung von 410 Pflanzen, darunter Sommerblumen, ‹Einjährige›, Sträucher und Bäume. Auch der Pflanzenschutz spielt eine Rolle, am Goetheanum natürlich ohne Pestizide oder dergleichen. Ein anderer großer Teil ist das Planen und Bauen, vor allem das Pflastern mit Beton- und Natursteinen. Außerdem geht es um das Entwerfen und Anlegen von Spezialgärten, Böschungen und Lebensräumen für Tiere sowie um das Errichten von Entwässerungsanlagen, Treppen, Trockenmauern und Holzbauten wie Pergolas. Eine Verbindung zwischen beiden Gebieten schafft das Beherrschen, Pflegen und Reparieren von Maschinen und Werkzeugen. Schließlich gehört auch alles, was mit Kunden zu tun hat, zur Ausbildung, also Beratung und Verkauf, Lieferung und Service sowie Büroarbeiten mit Buchhaltung.

Die Ausbildung findet im Betrieb, in Form überbetrieblicher Kurse und in der Berufsschule statt. Zusätzlich können sich die Lehrlinge mit dem Spezifischen der Goetheanum-Gärtnerei befassen, dem biologisch-dynamischen Ansatz beim Anbau von Gemüse und Kräutern, dem Bereiten biodynamischer Präparate und dem Kompostieren sowie den sozialen Aufgaben beim integrativen Beschäftigungsangebot Andrena.

Für Jörg Mensens ist der Umgang mit den Lehrlingen eine Bereicherung: «Ich werde zu Weltoffenheit und Toleranz erzogen.» Auf die investierte Zeit und Kraft ‹antworten› sie mit Arbeitseifer und -kraft, mit viel Idealismus. Zwar müsse er sich an das Curriculum halten, ob er seinen Inhalten zustimmt oder nicht – denn die Lehrlinge sollen ja ihre Prüfung bestehen –, als Ausbilder sei er aber auch frei, die Erfahrungen der Goetheanum-Gärtnerei einzubringen. Er erlebt, dass diese Kenntnisse von außen auch gewürdigt werden: «Wir nehmen oft nicht genügend wahr, dass wir gebraucht werden, dass es sogar hier und da ein Wunsch ist, dass auch von anthroposophischer Seite ein Beitrag kommt.»

Print Friendly, PDF & Email

Letzte Kommentare