Eine ethische Bank

In Lateinamerika ist vor einigen Jahren eine Bewegung entstanden, die es sich zum Ziel gesetzt hat, aus anthroposophischem Geiste heraus eine Bank zu entwickeln. Heute ist die Banca Ética bereits in vielen Ländern vertreten. Wir haben mit dem Impulsgeber Joan A. Melé gesprochen.


Was hat dich dazu bewegt, die Banca Ética zu gründen?

Im Weihnachtskurs für Lehrer (GA 303) betont Rudolf Steiner, wie wichtig es sei, die Anthroposophie in die Praxis zu bringen. Er sagt: «Am liebsten würde ich aus anthroposophischem Geiste heraus Banken gründen.»

In den letzten Jahrzehnten sind in Europa eine Reihe von anthroposophisch inspirierten Banken entstanden, die gezeigt haben, dass sie lebensfähig und notwendig sind.

Warum braucht Lateinamerika diese Art von Banken?

Joan A. Melé

Lateinamerika ist in Bezug auf Ressourcen, Artenvielfalt und Kultur einer der reichsten Kontinente der Welt. Gleichzeitig ist er aber auch großer sozialer Ungerechtigkeit ausgesetzt. Die Umwelt leidet unter den Einflüssen vieler multinationaler Unternehmen, die von außen kommen und mehr Schaden bringen, als etwas zu verbessern.

Wie kam es zu der tatsächlichen Gründung?

Eines Tages kam mir die Frage in den Sinn: Können wir in Lateinamerika nicht eine Bank gründen, die zur Finanzierung von Projekten beiträgt, die dem kulturellen Leben, der sozialen Entwicklung und der Umwelt zu einem Mehrwert verhelfen? Aus dieser Frage ging eine Initiativgruppe hervor. Wir haben schnell gemerkt, dass die Gründung der Bank wichtig und notwendig ist, und so haben wir die Idee dann in die Tat umgesetzt.

Wie ist das Projekt seither gewachsen?

Vor drei Jahren haben wir in Chile begonnen und wir haben bereits 350 Projekte ermöglicht. Jetzt bereiten wir kleine Ableger in Argentinien, Uruguay und Brasilien und später auch in Kolumbien und Mexiko vor. Wir suchen Investoren in Europa und den USA, die mithelfen wollen, dieses Projekt zu entwickeln.


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Titelbild: Logo von Banca Ética

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