Die Evolution sind wir

Es ist inzwischen kein Geheimnis mehr, dass sich der Künstler Joseph Beuys auf die geisteswissenschaftlichen Forschungen von Rudolf Steiner bezieht.


Überraschend dabei ist, dass sich durch Joseph Beuys’ Zeichnungen, plastischen Arbeiten, Installationen sowie Vorträge etwas erschließt, das Rudolf Steiners Überlegungen neu erleben und aktuell werden lässt. Markant wird dies an seinen zahlreichen Zeichnungen und Aktionen zum Thema ‹Evolution›, auf und in denen der dreigliedrige Mensch ebenso erscheint wie der dreigliedrige soziale Organismus und auch Begriffe wie Saturn und Jupiter, Ätherleib und Golgatha oder Sal, Sulfur und Merkur. Auch Beuys ging weit über das Bild von der Evolution hinaus, das Biologen, Geologinnen und Physiker uns lehren. Für ihn ergibt sich erst eine sinnvolle ‹Geschichte› der Evolution, wenn sie als ein Ereignisfeld betrachtet wird, auf dem Mensch, Natur, Kosmos und auch das gesellschaftliche Zusammenleben gemeinsam beackert werden. Für Beuys ist die Fortsetzung der Evolution in unsere Hände gelegt. «Jeder Mensch ein Künstler», erklärte Beuys, ein Schöpfer des Sozialen. Diese Gestaltungskraft jedes einzelnen Menschen, diese Lust, Zukunft zu denken, und diesen Willen, sie durch eigenes Handeln mitzugestalten, brauchen wir heute.

Zeichnung: J. Beuys, Tagungsflyer.

Anlässlich von Beuys’ 100. Geburtstag im Mai findet vom 10. bis 13. Juni am Goetheanum ein Symposium statt zum Thema: ‹Die Evolution sind wir – Joseph Beuys/Rudolf Steiner›, zu dem wir Beuys-Forscher und Menschen aus dem Umkreis von Joseph Beuys gewinnen konnten: Eckart Förster (Berlin/Baltimore), Jonas von der Gathen (Fulda), Prof. Dr. Antje von Graevenitz (Amsterdam), Gerald Häfner (Goetheanum Dornach), Christiane Haid (Goetheanum Dornach), Michael Heissenberg (Nürnberg), Volker Harlan (Bochum), Dieter Koepplin (Basel), Philip Kovce, Walter Kugler (Dornach), Johannes Stüttgen (Düsseldorf), Philipp Tok, Dr. Rhea Thönges-Stringaris (Kassel), Theodora Vischer (Senior Kurator Fondation Beyeler, Riehen b. Basel), Philip Ursprung (ETH Zürich), Maja Wismer (Leiterin Kunstmuseum Basel – Gegenwart), Wolfgang Zumdick (Aachen). Begleitprogramm: Martje Brandsma, Eurythmie (Dornach)/Hristo Kazakov, Piano (Dornach), Urs Bihler.


Mit Ausstellung vom 10. bis 20. Juni: ‹Ohne den Kosmos tun wir’s nicht›.

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