Das Theater Basel zeigt ab Februar 2019 die gleichnamige Einakter-Oper des anthroposophischen Komponisten Viktor Ullmann.
‹Der Kaiser von Atlantis oder die Todverweigerung› erzählt, wie ein Herrscher den totalen Krieg aller gegen alle ausruft. Aber einer verweigert seinen Gehorsam: der Tod – der beschließt, niemanden mehr sterben zu lassen. So begegnen sich verfeindete Soldaten auf dem Feld wieder als Menschen, bewegt durch die Liebe. Doch das gelähmte Land der ‹lebenden Toten› versinkt immer tiefer im verzweifelten Chaos, bis der Tod seine Bedingung nennt: Er kehrt zurück, wenn der Kaiser bereit ist, als Erster zu sterben.
Der österreichische Komponist Viktor Ullmann und der Librettist Peter Kien schufen die Oper 1943/44 im Konzentrationslager Theresienstadt. Ullmann trat 1931 in die Anthroposophische Gesellschaft ein und führte zwischen 1931 bis 1933 die Novalis-Bücherstube in Stuttgart, bevor er nach Prag zurückkehrte. Die Begegnung mit dem Goetheanum bildete einen tiefen Einschnitt in seinem Leben wie auch in dieser, seiner letzten Oper. Ullmann setzte auch Albert Steffens ‹Der Sturz des Antichrist› als Oper um. 1942 wurden er und Kien nach Theresienstadt deportiert, wo er weiter sehr aktiv komponierte und sich für das musikalische Leben im Getto einsetzte. Die Uraufführung von ‹Der Kaiser von Atlantis› wurde jedoch zuletzt untersagt. 1944 wurden sowohl Peter Kien als auch Viktor Ullmann nach Auschwitz gebracht und umgehend ermordet. Sein gesamter musikalischer Nachlass wurde der Allgemeinen Anthroposophischen Gesellschaft übergeben, die ihn dauerhaft an die Paul-Sacher-Stiftung – ein internationales Forschungszentrum für neue Musik – verlieh. Das Theater Basel zeigt das Stück ab dem 8. Februar 2019 unter der Regie von Katrin Hammerl und der musikalischen Leitung von Stephen Delaney.
Auf dem Bild: Viktor Ullmann